MALTE WOYDT

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Autocracy

“Once, authoritarian states were symbolised by the Soviet Union, which was seen as lumbering, clumsy and sclerotic. Now, the model is China, which is nimble, strategic and fast. ‘The question is,’ said Biden, ‘in a democracy that’s such a genius as ours, can you get consensus in the timeframe that can compete with autocracy?'”

aus: Richard McGregor: Biden and Xi talk of a clash of civilisations. But the real shared goal is dominance. The Guardian online, 2.5.21, im Internet.

05/21

02/05/2021 (23:41) Schlagworte: EN,Lesebuch ::

Ausländer

“ausländer – der begriff ist heute etwas verpönt aber ich hab ihn gern.
fragt mich wer ob ich deutsche sei sage ich:
gott nee, ich bin ausländerin.
auf weitere nachfrage dann: afrikanerin.
das gerne weil es leute oft richtig stört (“echt afrika? sieht man gar
nicht so bei dir. dachte
brasilien/kuba/philippinen”). + es stimmt schon nur noch so halb,
auch in äthiopien bleibe ich
ausländerin.

ein freies weites wort.
ich will wohnen wo die ausländer*innen sind, essen mit den
ausländern,
ausländisch lieben, denken + wichtig: trauern – das machen sie hier
einfach nicht.
ich träume also davon dass wenn ich einmal sterbe alle zu
ausländer*innen geworden sind, jede für sich.

in den menschen liegt ein ausland. + wer weiß.
vielleicht grenzen wir mal aneinander”

aus: Elisa Aseva: 4.7.2019, 19:52 Uhr, Randnotizen, 54stories, im Internet

Abb.: Vlassis Caniaris: Hopscotch, 1974, Detailansicht, EMST Athen.

04/21

11/04/2021 (15:16) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Anthropologie

“L’Europe … n’a pas voulu reconnaître qu’il y a des histoires parallèles, des chronologiques du monde qui ne commencent pas nécessairement avec Adam et Ève, puis les Grecs et ainsi de suite. Même lorsqu’elle a été confrontée à cette réalité, elle n’a guère voulu la reconnaître et a préféré fermer les yeux dans cette sorte de déni dont elle semble avoir le secret. C’est à ce moment qu’elle a fondé l’anthropologie – un mode explicatif qui repose sur la conviction qu’il existerait des peuples sans histoire; des peuples qui ne feraient pas de distinction entre la nature et la culture ou encore nature et société …”

aus: Achille Mbembe: L’Afrique planétaire. De(s)générations (Saint Etienne) 22: Penser avec l’Afrique. 2015, S.86.

04/21

03/04/2021 (16:45) Schlagworte: FR,Lesebuch ::

Philosophie

“La notion de philosophie Africaine est problématique, car elle semble une émanation de cultures qui seraient africaines. Or la démarche philosophique consiste au contraire à être non le produit de la culture, mais un retournement sur la culture, un questionnement, voire une rupture avec la culture. Socrate, ancêtre mythique des philosophes s’il en est, a été condamné par les Athéniens sous le prétexte de s’être coupé avec a culture, avec les valeurs courantes de sa culture. C’est le geste inaugural de la philosophie.”

aus: Souleymane Bachir Diagne: Du mouvement vers l’universel. Interview durch Arnaud Zohou. De(s)générations (Saint Etienne) 22: Penser avec l’Afrique. 2015, S.21.

04/21

03/04/2021 (16:33) Schlagworte: FR,Lesebuch ::

Rankings

“… de schijnbaar objectieve wereld van de universitaire rankings. Steevast staan de Britten en de Amerikanen erin op kop. … Vreemd, want mochten de Amerikanen superieur intelligent zijn, dan hadden ze Donald Trump niet tot president verkozen.”

aus: Rik Torfs: Waarom ik een lokale tripel niet zou willen missen. Knack, 29.11.17

02/21

26/02/2021 (16:36) Schlagworte: EN,Lesebuch ::

Corona 1

“Photo de classe au temps de Corona” selon un des enfants-curateurs de l’exposition “Kleine Catalogus” au SMAK, Gent 2021/22.

“Pour un enfant ou un adolescent, le temps s’écoule de manière bien différente, il n’a pas la même prégnance. Pour imager mon propos, on pourrait se représenter qu’à l’échelle d’une vie, un an pour un enfant de dix ans équivaudrait subjectivement à six années pour un homme de soixante. Et six années pendant lesquelles chaque instant devrait être mobilisé par une indispensable construction physique, affective et psychique. Six années sans mémoire dans laquelle aller puiser les ressources nécessaires au décodage du présent. Les conséquences sur ces jeunes des mesures de confinement sont foudroyantes. Si déjà, dans le ‘monde d’avant’, les phénomènes de décrochage et de désaffiliation observés étaient interpellants, ils ont pris aujourd’hui des proportions affolantes. Les jeunes que j’ai rencontrés ces dernières semaines se construisent en marge, dans un monde parallèle au nôtre auquel ils n’ont aucune velléité de s’affilier et auquel ils n’accordent aucun crédit. Ils s’auto disqualifient. Nous nous bâtissons un monde futur peuplé d’électrons libres s’inventant isolément des valeurs (ou non valeurs) aussi diverses qu’aléatoires.”

aus: Marc De Koker: Les jeunes que j’ai rencontrés ces dernières semaines se construisent en marge, dans un monde parallèle au nôtre. La libre en ligne, 4.2.21, im Internet.

image: Kris Martin: “Lost Wax” (2013), SMAK Gent, im Internet.

02/21

05/02/2021 (12:29) Schlagworte: FR,Lesebuch ::

Néocolonialisme

aus: Grégory Jarry / Otto T.: Petite histoire des colonies françaises. Tome 4: La Françafrique. Poitiers: Flblb 2011.

02/21

04/02/2021 (0:39) Schlagworte: FR,Lesebuch ::

Meinungsmüde

Ich bin meinungsmüde. Jetzt ist es raus. Es gibt keinen Grund, mich dafür zu entschuldigen. Ich bin rechtschaffen meinungsmüde. Wenn die Leute sich schon wegen einer Straßenbahn (ja oder nein?) die Freundschaft kündigen, dann stimmt etwas nicht. Fundamental. …

Müde bin ich der Meinungen anderer Leute, die mir unablässig unter die Nase gehalten werden, auf dass ich sie annehme oder verwerfe. …

Müde bin ich auch der Zumutung, mir fortwährend eigene Meinungen bilden zu müssen. …

Meinungen dulden keine Meinungen mehr neben sich. Zugleich werden unsere Meinungen bei jeder Gelegenheit abgemolken. Essen, Urlaub, Sex, Literatur. Jede Frage ist eine Gretchenfrage. Es ist inzwischen fast unmöglich, zu einem beliebigen Sachverhalt keine Meinung aus dem Ärmel zu schütteln – die dann wiederum einer kritischen Bewertung unterzogen, beurteilt oder verurteilt wird.

Wer einen Grund für gesellschaftliche Spaltungen oder Zersplitterungen sucht, der könnte hier fündig werden. In Gullivers Reisen entzündet sich der Krieg zwischen Liliput und Blefuscu an der Frage, ob das Ei am spitzen oder stumpfen Ende aufzuschlagen sei. Allzu weit sind wir von dieser Satire nicht entfernt.

Heute ist es nicht die Zudringlichkeit der Welt an sich, die uns unter Stress setzt. Es ist der allseitige Zwang, rund um die Uhr, sich eine Meinung zu ihr zu bilden. …

[Die] spielerische Gelassenheit … [ist] verloren gegangen … Heute herrscht von links wie rechts ein übergriffiges Bescheidwissertum, ein resolutes ‘Ich meine, du auch meine – sonst blocke ich dich, entfreunde dich, schneide dir mit einem Küchenmesser die Kehle durch!’

Das ermüdet. …

Wer aber eine Haltung hat, der braucht im Prinzip überhaupt keine Meinungen. Er hat eine Haltung zur Welt, der er nicht fortwährend durch das Freilassen von Kampfhähnen beizukommen versuchen muss. Wer eine Haltung hat, ist durch abweichende Meinungen nicht zu kränken oder zu reizen. Ich meine, du deine.

Es könnte sogar sein, dass eine gut begründete Meinung ihn überzeugt. Was eine echte Haltung ist, das wäre dadurch nicht zu erschüttern.

Und manchmal ist es angebracht, eine Runde zu schlafen. Guten Gewissens. Unserer Gesundheit, aber auch jener der Gesellschaft zuliebe. … Meinungsfreiheit beinhaltet auch die Freiheit, einfach mal keine Meinung zu vertreten oder, umgekehrt, unerhebliche Meinungen … gar nicht erst zur Kenntnis zu nehmen. Hin und wieder haben wir Wichtigeres zu tun.”

aus: Arno Frank: Ich bin so meinungsmüde, taz futurzei, 08.12.20, im Internet.

Abb.: Nazjil Layin: Untitled, 2012, indoartnow, im Internet.

01/21

31/01/2021 (12:59) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Vertrauenswürdigkeit

(Adrian Piper, «The Probable Trust Registry: The Rules of the Game #1–3» (2013). E. Frossard/Adrian Piper Research Archive Foundation Berlin)

Das Werk besteht aus drei schiefer­grauen Wänden, vor denen goldene Rezeptions­theken platziert sind und auf denen jeweils ein Satz in goldenen Lettern steht: «Ich werde immer zu teuer sein, um gekauft zu werden», «Ich werde immer meinen, was ich sage» und «Ich werde immer das tun, was ich sage» («The Probable Trust Registry: The Rules of the Game #1–3», 2013).

Die Besucher können an diesen drei Rezeptionen einen Vertrag unterschreiben, in dem sie sich verpflichten, sich an eines, zwei oder alle drei dieser Versprechen zu halten. Nach dem Ende der Ausstellung erhält jeder Unterzeichnende eine Liste aller anderen Unter­zeichner, allerdings ohne Kontakt­informationen, die nur mit Einverständnis der anderen Partei heraus­gegeben werden.

aus: Adrian Piper, zitiert durch Jörg Heiser: Eine hässliche Geschichte aus dem liberalen Amerika, Republik (Zürich) 15.02.2020, im Internet

01/21

28/01/2021 (15:17) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Aufrichtigkeit 1

“Ich habe unzählige Kollegen und ehemalige Freunde beschämt, in Verlegenheit gebracht oder vor den Kopf gestossen, […] weil ich voraussetzte, dass ich ihrem Wort – wie einst dem meiner Eltern – trauen konnte. Ich brauchte Jahrzehnte, bis ich kapierte, was das Problem war: Da ich in einem Umfeld aufgewachsen war, in dem die Menschen meinten, was sie sagten, fehlte mir die Fähigkeit, zwischen aufrichtigen Äusserungen und lediglich höflichen oder diplomatischen Floskeln zu unterscheiden.”

aus: Adrian Piper, zitiert durch Jörg Heiser: Eine hässliche Geschichte aus dem liberalen Amerika, Republik (Zürich) 15.02.2020, im Internet

01/21

28/01/2021 (14:58) Schlagworte: DE,Lesebuch ::
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