MALTE WOYDT

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Grüne 1979

“Die letzten vier Jahrhunderte waren – in Europa – von dem Versuch geprägt, die Geschichte zu planen und die Natur in den Griff zu bekommen. Heute ziehen viele einen Strich, bilden eine Zwischensumme und zweifeln an der Durchführbarkeit ihrer Projekte; immer mehr fürchten sogar, daß der Mensch sich in krampfhafter Selbstüberforderung rettungslos verbiege .. Das nenne ich die drei Zweifel am Ende der “Neuzeit”. …

In Berlin erhielt, so die Fakten, eine ‘Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz’ 47543 Stimmen = 3,7%. …

Die ‘Alternativen’ graben den moskautreuen Kommunisten das Wasser ab; viele politisch nichtgebundene Bürger, die den großen Parteiapparaten  (und der FDP) nicht oder nicht mehr vertrauen, lassen sich auch durch offenkundigen K-Einfluß (hier: die KPD) nicht von einer Wahl solcher Gruppen abschrecken; und die ‘Alternativen’ schwächen weit stärker das Wählerpotential von SPD (eingeschränkt: auch FDP) als das der CDU. …

“Es wächst der Eindruck”, formuliert H.-E. Richter, “daß die großen Parteien sich immer mehr aneinander angleichen, nur noch Parolen, aber keine Ideen mehr hervorbringen. … Weiterhin scheinen die Parteien … mit einer attraktiven Selbstdarstellung, immer weniger indessen damit beschäftigt zu sein, was die Bürger wünschen und denken.” … Ich sage ohne Umschweife, daß ich diese Analyse von Richter für richtig halte. …

Bei den knappen Mehrheitsverhältnissen zwischen Konservativen und Sozialliberalen ist es für die Linke auf die Dauer eine tödliche Gefahr, wenn zwischen drei und fünf Prozent ihres Potentials auf Dauer ausfielen, wenn z.B.. 20 oder 30% einer ganzen Generation sich daran gewöhnen, ‘alternativ’ oder gar nicht zu wählen. …

Wenn jene 50 oder 60% der hier symbolisch diskutierten 50000 Berliner Alternativ-Wähler, die nicht von vorneherein fundamentaloppositionell eingestellt sind, zurückgewonnen werden sollten (ich rede als Sozialdemokrat), dann muß die Sozialdemokratie erkennen lassen, daß sie die ‘drei Zweifel am Ende der Neuzeit’ jedenfalls verstanden hat.”

aus: Peter Glotz: Staat und alternative Bewegungen. In: Jürgen Habermas: Stichworte zur “Geistigen Situation der Zeit“. Bd 2, Frankfurt(Main: Suhrkamp 1979, S.476-482

05/19

29/05/2019 (16:38) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Historischer Materialismus

“… was jeder Passant längst verstanden hat: daß es keinen Weltgeist gibt; daß wir die Gesetze der Geschichte nicht kennen; daß auch der Klassenkampf ein ‘naturwüchsiger’ Prozeß ist, den keine Avantgarde bewußt planen und leiten kann; daß die natürliche Evolution kein Subjekt kennt und daß sie deshalb unvorhersehbar ist; daß wir mithin, wenn wir politisch handeln, nie das erreichen, was wir uns vorgesetzt haben, sondern etwas ganz anderes, das wir uns nicht einmal vorzustellen vermögen; und daß die Krise aller positiven Utopien eben hierin ihren Grund hat. Die Projekte des 19. Jahrhunderts sind von der Geschichte des 20. samt und sonders falsifiziert worden.”

aus: Hans Magnus Enzensberger: Zwei Randbemerkungen zum Weltuntergang. In: ders.: Politische Brosamen. Frankfurt(Main): Suhrkamp 1985 (ursprünglich in Kursbuch 52, 1978), S.234/235.

05/19

29/05/2019 (16:10) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Blasphemie

“‘Du sollst keine andere Jeans haben neben mir’ … – Nicht der Werbeslogan, der das erste Gebot benutzt, ist Blasphemie, sondern alle Reklame. Jeder Versuch, meine Lebensinteressen zu richten auf Haarspray, Katzenfutter und Ibizareisen, ist eine Attacke auf den, nach dessen Bild ich geschaffen bin.

Consumismo‘ bedeutet: meine Augen werden unaufhörlich beleidigt, meine Ohren verstopft, meine Hände ihrer Kreativität beraubt. … Wenn alles sich im Haben ausdrückt und mißt, bleibt keine Zeit, keine Kraft, keine Sprache für das Miteinandersein. …

Nicht mehr die Ware, sondern das Verkaufsgeschehen selber steht im Mittelpunkt der Werbung, es wird lustvoll besetzt. Immer unverständlicher wird dabei jenes Hauptmoment, mit dessen Hilfe die religiöse Tradition das Glück zu beschreiben versuchte, als Erfahrung von Gnade. ..

Gnade ist ein Konzept, das die Tiefe unseres möglichen Glücks beschreibt. … Wenn ich eingewilligt habe in das große Ja und eingeübt werde in den Kampf gegen den Zynismus, dann mache ich eine Erfahrung, die allem wirklichen Glück zugrunde liegt … Ich bemerke, daß es nicht meine Leistung war, die mich in diesen Zustand gebracht hat … Jedes wirkliche Ja ist antwortend, ist responsiv, und dieser responsive Charakter gehört zur Erfahrung von Glück überhaupt. Glück ist … Integration in das Spiel von Nehmen und Geben und nicht bloßes Nehmen, Bekommen, Sich-Aneignen oder reines Handeln, Machen oder Geben. Es ist Gnade, und je mehr Gnade in einem Glück erfahren wird, desto tiefer ist es. …”

aus: Dorothee Sölle: “Du sollst keine andere Jeans haben neben mir”. In: Jürgen Habermas: Stichworte zur “Geistigen Situation der Zeit“. 2. Bd., Frankfurt (Main): Suhrkamp 1979, S.549-552.

Abb.: ?, ähnlich: Brandalism, 2017, im Internet.

05/19

28/05/2019 (22:23) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Rechte 1

“Aus unserer Sicht haben die Rechten ein gewaltiges Identitätsproblem. Sie kreisen unentwegt um die Frage, was und wer sie sind …

Am Anfang des rechten Identitätskomplexes steht fast immer Enttäuschung. … Irgendwer oder irgendwas verweigert mir das Leben und die Anerkennung, die ich verdiene.

Nur, wer kennt das nicht? … Enttäuschungen dieser Art [sind] kein Privileg der Rechten. … Was folgt aus solchen Erfahrungen? … Die Einsicht, dass die Suche nach einem Platz in der Welt immer ein Problem darstellt, und zwar angesichts der Größenverhältnisse eher für mich als für die Welt. … Es heißt …, dass ich Mittel und Wege finden muss, um mir die Welt anzueignen, … mich in den Verhältnissen einzurichten. … Die ‘Welt’ oder die ‘Verhältnisse’ … sind … zuallererst die anderen. Und die sind nun mal anders als man selbst. Genau wie ich wünschen sie sich, in ihrem Sein anerkannt zu werden und ihre Möglichhkeiten entfalten zu können, aber ihr Sein und ihre Möglichkeiten sind eben nicht die gleichen wie meine. …

Die Rechten werden erst dadurch zu Rechten, dass sie sich genau dieser Einsicht verweigern. Die anderen, sagen sie, sind nicht die Welt. Sie sind die Hölle. Die Rechten verhalten sich tatsächlich so, als hätten sie Sartres ‘Geschlossene Gesellschaft’ wie einen Ratgeber gelesen, oder den ‘Don Quichote’ wie einen Heeresbericht. …

Wenn die Verlagerung ihres Identitätsproblems für uns – die anderen – nicht so problematische Konsequenzen hätte, könnte man sich ausschütten vor Lachen oder Tränen des Mitleids vergießen über erwachsene Menschen, die sich statt in der Welt im Widerspruch zu ihr eingerichtet haben. Genau das tun sie aber, und zwar allein dadurch, dass sie sagen: Mein Problem, das seid ihr. … Pubertät sozusagen. als Lebensform. …

Unser Problem mit euch ist … gar kein moralisches. Vielmehr sehen wir mit Staunen, wie ihr euch laufend in euer eigenes Problem hineinmanövrieert … Um das Nein der anderen zu provozieren, macht ihr euch ständig zum Arschloch. Um das Nein der anderen abzuwehren, macht ihr euch ständig zum Opfer.” “Ihr lauft im Hamsterrad.””

aus: Per Leo / Maximilian Steinbeis, Daniel-Pascal Zorn: Mit Rechten reden. Ein Leitfaden. Stuttgart: Klett-Kotta 2017, S.29-109.

05/19

18/05/2019 (1:30) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Minderheiten

“Warum schreibst du
noch immer
Gedichte
obwohl du mit dieser Methode
immer nur
Minderheiten erreichst

fragen mich Freunde
ungeduldig darüber
daß sie mit ihren Methoden
immer nur
Minderheiten erreichen

und ich weiß
keine Antwort
für sie

Erich Fried: Sprachlos. aus: Was soll und kann Literatur verändern? (1983). Hier in: Ders.: Die Muse hat Kanten. Berlin: Wagenbach 1995, S.78.

05/19

11/05/2019 (19:07) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Gewöhnung

“Ich soll nicht morden
ich soll nicht verraten
Das weiß ich
Ich muß noch ein Drittes lernen:
Ich soll mich nicht gewöhnen

Denn wenn ich mich gewöhne
verrate ich
die die sich nicht gewöhnen
denn wenn ich mich gewöhne
morde ich
die die sich nicht gewöhnen
an das Verraten

und an das Morden
und an das Sich-gewöhnen

Wenn ich mich auch nur an den Anfang gewöhne
fange ich an mich an das Ende zu gewöhnen”

aus: Erich Fried: Was soll und kann Literatur verändern? (1983). Hier in: Ders.: Die Muse hat Kanten. Berlin: Wagenbach 1995, S.73.

Abb.: Monika-Elisa Budzinski malte 1990 diesen Spruch von Erich Fried auf die Mauer, im Internet.

05/19

11/05/2019 (18:42) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Eia popeia

“In Landsknechts- und Matrosenliedern kommen aufgelesene fremde Sprachfetzen der weit herumgereisten Leute als scheinbare Nonsenseinlagen vor, die aber oft übersetzbar sind. Ähnlich verhält es sich mit den Worten ‘eia popeia’ oder ‘Heidi popeidi’ in Kinderliedern, und mit der Bezeichnung ‘In die Heia gehen’ für ‘Schlafengehen’. Als das weströmische Reich zusammengebrochen war, holten sich Fürsten und Herzöge Kinderfrauen aus dem einzigen noch übrigen alten Kulturzentrum, aus Konstantinopel. Und die sangen den Kindern griechische Schlaflieder. ‘Eide popeion’ (in griechischen Dialekten, die den Spirtus asper nicht als ‘h’ aussprachen) oder ‘heidi popeion’ heißt ‘Schlaf Püppchen’, und wenn es mehrere Püppchen waren, dann hieß es ‘popeia’. Und immer mehr Frauen sangen ihren Kindern die Lieder vor, die zuerst einem Königs- oder Fürstenkind vorgesungen wurden.”

aus: Erich Fried: Nonsensdichtung und Montage. (1980). Hier in: Ders.: Die Muse hat Kanten. Berlin: Wagenbach 1995, S. 54/55.

05/19

11/05/2019 (17:54) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Freiheit 3

“‘Die Welt war seit den Römern leer, nur das Andenken an sie ist heute die Prophezeiung der Freiheit‘, rief Saint-Just aus und schon vor ihm hatte Thomas Paine prophezeit: ‘Amerika wird in vergrößertem Maßstab sein, was Athen in Miniatur war’. …

Ohne das klassische Vorbild dafür, was Politik sein und was die Beteiligung an den öffentlichen Angelegenheiten für das Glück der Menschen bedeuten konnte, hätte keiner der Männer der Revolutionen den Mut zu dem gehabt, was als beispielloses Vorgehen erschien. …

Zweifellos ist es offenkundig und von großer Tragweite, dass diese Leidenschaft für die Freiheit um ihrer selbst willen bei Müßiggängern erwachte und von diesen genährt wurde, von hommes de lettres, die keinen Herrn hatten und nicht immer eifrig dabei waren, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mit anderen Worten: Sie genossen die Privilegien athenischer und römischer Bürger, ohne sich an den öffentlichen Angelegenheiten zu beteiligen, mit denen die Freien in der Antike so sehr befasst waren. Unnötig zu erwähnen, dass man dort, wo Menschen in wirklich elenden Verhältnissen leben, diese Leidenschaft für die Freiheit nicht kennt. …

Die Amerikanische Revolution … verdankte ihren Erfolg zu einem Gutteil dem Fehlen verzweifelter Armut unter den Freien und der Unsichtbarkeit der Sklaven. …

[In Frankreich schien] mit amerikanischen Augen betrachtet … eine republikanische Regierung … ‘so unnatürlich, irrational und undurchführbar wie in der königlichen Menagerie in Versailles unter Elefanten, Löwen, Tigern, Panthern, Wölfen und Bären’ (John Adams). Der Grund warum der Versuch dazu trotzdem unternommen wurde, ist der, dass diejenigen, die ihn unternahmen, les hommes de lettres, sich nicht groß von ihren amerikanischen Kollegen unterschieden, erst im Verlauf der Französischen Revolution merkten sie, dass sie unter vollkommen anderen Umständen agierten. …

Eine der wichtigen Konsequenzen der Revolution in Frankreich war es, dass sie zum ersten Mal in der Geschichte le peuple auf die Straßen brachte. …  Und wenn Saint-Just unter dem Eindruck dessen, was er mit eigenen Augen sah, ausrief: ‘Les malheureux sont la puissance de la terre’, so meinte er den großen ‘torrent révolutionnaire’ (Desmoulins), von dessen gewaltigen Wgen die Handelnden getragen und mitgerissen wurden. … Was geschah … erteilte den Menschen eine Lektion, die weder in Hoffnung noch in Angst je vergessen wurde. Diese Lehre, die ebenso schlicht wie neu und unerwartet war, hat Saint-Just so formuliert: ‘Wenn man eine Republik gründen will, muss man zunächst das Volk aus seiner elenden Lage befreien, die es verdirbt. Ohne Stolz gibt es keine politischen Tugenden, und wer unglücklich ist, kann keinen Stolz haben.’

Dieser neue Freiheitsbegriff, der auf der Befreiung von Armut beruhte, veränderte sowohl Richtung als auch Ziel der Revolution. …

Die Französische Revolution mündete in eine Katastrophe und wurde zu einem Wendepunkt der Weltgeschichte; die Amerikanische Revolution war ein triumphaler Erfolg und blieb eine lokale Angelegenheit, was zum Teil damit zu tun hatte, dass die soziale Lage auf der Welt insgesamt eher der in Frankreich ähnelte …”

aus: Hannah Arendt: Die Freiheit, frei zu sein. München: dtv 2018 (Vortrag gehalten 1967): S. 20-32, hier etwas umgestellt.

Abb.: Mirko Ilic: Statue of Liberty kissing Justice ; ), digital art 2004, im Internet.

05/19

11/05/2019 (14:05) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Mekka

“De Masjid al-Haram, de grote moskee waar de Kaäba staat, wordt vandaag omsingeld door toonbeelden van de consumptiemaatschappij. Allerhande erfgoed wordt er al vele decennia lang verwoest om gigantische hotels, shoppingcentra en paleizen te bouwen. …

De Saoudische overheden en geleerden dragen aan dat moslims zich rechtstreeks tot God moeten richten. Men hoort volgens hen niet in mausolea te bidden om er de hulp van heiligen af te smeken. … [Dit] houdt [wel] geen enkele rekening met de wijze waarop moslims in de hele islamitische wereld reeds eeuwenlang hun devotie uiten. Het bezoeken van heiligengraven stond (en staat) centraal in de traditionele, volkse islam. … Dergelijke eeuwenoude … traditionele rituelen worden dogmatisch verbannen. Men verbergt zich daarbij achter de veronderstelde zuiverheid van religie, maar het uiteindelijke resultaat laat zien waar de werkelijke aanbidding zit. …

Vandaag … ziet [men] achter de zwarte Kaäba een 600 meter hoge toren uitsteken. Het is de Abraj al Baittoren, die restaurants, balzalen, koninklijke vertrekken, gebedsruimtes en een shoppingcenter van vijf verdiepen bevat. Om het gebouw te plaatsen maakte men een achttiende-eeuwse Ottomaanse citadel met de grond gelijk. …

Het huis van Abu Bakr, de dichtste meetgezel van de Profeet … is nu een Hiltonhotel. … Het huis van Khadija, de eerste vrouw van de Profeet [werd] een publiek toiletblok. Ook moskeeën die initieel gebouwd werden door Fatima, de dochter van de Profeet, werden verwoest. Haar graf zelf was zelfs al in de jaren twintig door de jonge wahabitische staat weggevaagd. …”

aus: Jonas Slaats: Fast Food Fatwa’s. Over Islam, moderniteit en gewereld. Antwerpen: Davidsfonds 2019, S.194/195.

Abb.: Getsready, im Internet.

05/19

11/05/2019 (11:54) Schlagworte: Lesebuch,NL ::

Fundamentalisme 2

“Kerkvaders zoals Origines in de derde eeuw en Augustinus in de vijfde eeuw gaven al aan dat Genesis zonder problemen allegorisch gelezen kon worden. … Het is dus helemaal geen ‘moderne’ manier van omgaan met heilige teksten …, zoals vaak wordt gedacht. Wat daarentegen wel een modern fenomeen is, zijn christelijke groepen die uiterst krampachtig willen vasthouden aan een letterlijke interpretatie van Bijbelteksten. Deze ontstonden vooral aan het einde van de negentiende eeuw. Een grote groep Amerikaanse christenen had toen hat gevoel dat hun religieuze kijk op de wereld onder druk stond en wenste deze koste wat kost te beschermen. …

Zo werd tussen 1910 en 1915 The Fundamentals gepubliceerd, een serie van negentig essays die als doel hadden om de fundamenten van het protestantse geloof op te lijsten. Deze essays vormden een soort richtlijn voor een brede beweging van christenen die hun gelovigheid weer expliciet opeisten. In overeenstemming met de titel van de essays werden ze de ‘fundamentalisten‘ genoemd. …

En aangezien een van de fundamenten volgens de auteurs van de essays erin bestond de Bijbel letterlijk te nemen, groeiden de fundamentalisten uit tot de belangrijste pleitbezorgers van het hedendaagse creationisme. …

Ook in de islamitische wereld [was het] heel normaal om allerhande teksten symbolisch, metaforisch en allegorisch te lezen. … Een werk als … The Atlas of Creation van Haran Yabya ligt bijgevolg helemaal niet in de lijn van klassieke theologische traktaten. Het bouwt niet verder op de visies van oude islamitische geleerden, maar haalt zijn informatie en argumenten grotendeels van Amerikaanse christelijke instellingen zoals The Institute for Creation Research … uit Texas dat zich vooral tot doel stelt het Bijbels creationisme te promoten. …”

aus: Jonas Slaats: Fast Food Fatwa’s. Over Islam, moderniteit en gewereld. Antwerpen: Davidsfonds 2019, S.104/105.

Abb.: Mauricio Cattelan: Untitled, 2017, im Internet.

05/19

11/05/2019 (10:54) Schlagworte: Lesebuch,NL ::
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