“… Der Stromkreis, elektrisches Licht und rudimentäre Elektromotoren wurden in den frühen 1800er Jahren entwickelt. Es dauerte jedoch noch ein weiteres Jahrhundert, bis die weit verbreitete Einführung von Elektrizität in den Vereinigten Staaten das BIP zu steigern begann. … Computer … kamen Anfang der 1950er Jahre auf den Markt, steigerten aber erst in den späten 1990er Jahren die Produktivität in der Arbeitswelt spürbar.
Einige Technologien verbessern eindeutig die Produktivität und verringern den Bedarf an Arbeitskräften. Automatisierte Werkzeugmaschinen beispielsweise … Aber andere Technologien – selbst die verblüffendsten – zeigen überraschend geringe Auswirkungen. Wie wäre es mit dem Internet … Fast ein Vierteljahrhundert … Internet [hat] noch immer keine Produktivitätsrevolution ausgelöst. Genauso wenig wie Smartphones.
Ist KI also eher wie das Smartphone oder wie eine automatisierte Werkzeugmaschine? … Es ist schwer vorherzusagen, inwiefern die Technologie zu Arbeitsplatzverlusten führen wird. Erinnern Sie sich noch an die Aufregung vor einigen Jahren über die Möglichkeit, dass selbstfahrende Autos die Arbeit von Lkw-Fahrern überflüssig machen könnten? …
Wenn Unternehmen Menschen durch Maschinen ersetzen können, tun sie das in der Regel auch. KI kann Arbeiten übernehmen, die derzeit von Rechtsanwaltsgehilfen, Werbetexterinnen, … ja, auch von einigen Journalisten erledigt werden. Das bedeutet, dass sich diese Berufe verändern könnten, und zwar bald. … Bestimmte Spezialisierungen könnten ausgelöscht werden, so dass Tausende von Call-Center-Betreibern oder Marketing-Mitarbeitern arbeitslos würden. [MIT-Professor David] Autor betont jedoch die Vorteile, die sich aus dem Einsatz dieser Technologie ergeben: Die Produktivität stagniert seit Jahrzehnten. Wenn Maschinen ein wenig mehr Arbeit übernähmen, könnte das am Ende einen großen Nutzen bringen. …”
aus: Annie Lowrey: Game Changer am Arbeitsplatz, IPG 26.1.23, im Internet.
Abb.: Pawel Kuczynski: New Technology, im Internet.
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