Menschenblick
“In der trägen Abendheimkehr der Gasse
Die uns durch die Schläuche der Städte preßt,
Treiben wir ichlos in strudelnder Masse,
Leib mit Leibern, undurchscheinlich und fest.
Doch da weckt aus dem Schlaf des Menschengeschickes
Jäh uns ein Antlitz, berückenden Sinnes schwer,
Und aus dem Wolkenriß eines träumenden Blickes
Starrt eine Ewigkeit, größer als Sonne und Meer.”
aus: Franz Werfel: Menschenblick. In: Thalia-Treffpunkt: Szenen einer Stadt. Programmheft.
Abb.: Koroush Namazi: Sunday in the City, 2020, im Internet.
03/92
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