Märtyrer
“Es gibt genügend jüdisches Martyrium, und man weiß nicht, wie man je froh sein kann, wenn man sich das vergegenwärtigt. Wer aber wie ich damals dem Leben entgegenging, wollte sich nicht von Toten erpreßt sehen. Ich war schon damals instinktiv voller Abneigung gegen den Kult mit den Toten, die dazu benutzt wurden, die Lebenden in eine bestimmte Richtung zu pressen. Die Märtyrer wie die Kriegstoten werden immer von denen mißbraucht, die sich zu den Erben der Toten aufgeschwungen haben und die ja die Überlebenden sind, und hoffen, es immer zu bleiben …”
aus: Max Fürst: Gefilte Fisch. Eine Jugend in Königsberg. München: dtv 1976 (1973), S.138/139.
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