SED
“Die ostdeutschen Linken halten an der Illusion fest, ihre ehemaligen Nazis seien alle gen Westdeutschland abgewandert. Dabei reinigte die SED nach dem 17. Juni 1953 ihre Leitungsgremien von Fraktionisten und Sozialdemokraten, frischte sie mit NSdAP-Leuten auf. Im Februar 1954 hatten 13 Prozent der SED-Leitungskader eine braune Vergangenheit, 32,9 Prozent der SED-Mitglieder entstammten der nazistischen Partei oder einer ihrer Gliederungen. Diese Leute waren machtwillig, gehorsam und erpreßbar. Besonders Junge zog es zur SED: 38,9 Prozent der Kandidaten dienten zuvor in HJ oder BDM. Diese Kaderreserve hat sich um die Stabilisierung des DDR-Machtapparates sehr verdient gemacht.”
aus: Irene Böhme: Aus der Traum. Fünf Jahre deutsche Einheit. In: Kursbuch 121, September 1995, S.170.
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