MALTE WOYDT

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003) Jugendstilarchitektur

Wie war die Jugendstilarchitektur geographisch verteilt? Wo ist sie entstanden, wie hat sie sich verbreitet, wo gab es Zentren des Jugendstils, wo entstanden besondere regionale Stile? Brüssel ist stolz auf seine Jugendstilbauten – wo gibt es Vergleichbares, welchen Rang nimmt die Stadt im Vergleich mit anderen Städten ein?

03/07/1998 (21:35) Schlagworte: DE,Fragen ::

3 Responses to “003) Jugendstilarchitektur”

  1. malte Says:

    Auf den Spuren der Jugendstilarchitektur

    Das Haus des Jugendstilarchitekten Horta in BrüsselAlso, Zentren des Jugendstils sind Barcelona (Gaudi), Nancy, Darmstadt (Mathildenhöhe), Wien (Der Wiener Sezessionismus), Paris (Die Metrostationen), Glasgow (bei dem sich nicht alle einig zu sein scheinen, ob die dortige Architektur Jugendstil oder noch Arts&Crafts ist), Budapest, und in Italien gibt es den “Liberty”-Stil, benannt nach einer englischen Glasmanufaktur (?), die Jugendstilgegenstände hergestellt hat. Der Jugendstil erwuchs aus der englischen Arts&Crafts-Bewegung und der Entdeckung der japanischen Kunst…

    Der Brüsseler Jugendstil ist nach dem in Barcelona der verspielteste. Hier war er von der katholischen Kirche als lasziv geächtet und dadurch ein beliebtes Mittel seine Liberalität und Fortschrittlichkeit zu demonstrieren. Liberale Großbürger ließen sich ihre Privat- oder Kaufhäuser, fortschrittliche Kommunen wie Schaerbeek ihre Schulen im Jugendstil bauen. Gaudi konnte mit der genialen Sagrada Familia in Barcelona eine katholische Kathedrale beginnen – war dort der Klerus weniger verbissen als in Belgien?

    Am Anfang war die Ornamentik nur ein Ausdruck des Gesamtkunstwerkes Haus, des Versuches, mit neuen Materialien, Beton, Stahl und Glas lichtdurchflutete Gebäude zu schaffen. Schnell haben weniger imaginative Architekten (auch für weniger betuchte Auftraggeber) die Jugendstilelemente in ganz “normale” ekklektizistische Brüsseler Häuser eingebaut, sodaß die neuen Ideen für den Aufbau eines Hauses in den Hintergrund traten.

    Mit dem ersten Weltkrieg hörte die Jugendstilbauphase abrupt auf. Jugendstil galt als nicht mehr zeitgemäß. Viele Bürger kehrten zum Sammelsurium der Neo-Stile zurück, die Architekten reduzierten zunehmend die Ornamentik und entwickelten nach der Zwischenstufe Art Deco die Moderne.

    Damit ist noch lange nicht alles beantwortet – weitere Kommentare?

  2. Sonja Says:

    … Zur Jugendstil-Frage – die habe ich mir auch schon gestellt, als ich in Budapest aber vorallem Riga wunderschöne und viele Jugendstilhäuser entdeckte.

  3. malte Says:

    Inzwischen gibt es eine Webseite eines – allerdings leider seltsam selektiven – Stäk;dtezusammenschluß: Artnouveau-Net.

    In Brüssel kann ich Ihnen natürlich schöne Stadtführungen zum Thema empfehlen. Ich selber mache eine Jugendstil-Stadtführung in meiner Gemeinde Schaerbeek, meine Kollegin, die Künstlerin und Kunsthistorikerin Annette Krohn auch in anderen Stadtteilen. Wenn Sie auch Innenbesuche mitmachen wollen, schauen Sie mal bei http://www.arau.org vorbei, regelmäßig auf französich und englisch für jedermann, für Gruppen mit Annette Krohn auch auf Deutsch.