MALTE WOYDT

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Trost

“Fand ich mich dumm und häßlich: die Herzogin in Alice im Wunderland war dümmer und häßlicher als ich; war ich todunglücklich verliebt: Anna Karenina und Emma Bovary waren allemal unglücklicher als ich; und fühlte ich mich schlecht, weil ich in einem Laden einen Lippenstift geklaut hatte, wußte ich: Raskolnikoff war schlechter, der hatte nur mal eben so gemordet, weil es sich gerade ergab. Kam mir zu Hause alles eng und klein vor und ich sehnte mich nach Schönheit, dann saß ich mit Mick aus Das Herz ist ein einsamer Jäger von Carson McCulles unter den Fenstern reicher Leute und hörte Mozart. Und wenn ich gar keinen Sinn mehr im Leben sah, dachte ich an Niels Lyhne, der alles falsch gemacht hatte und wenigstens stehend sterben wollte – eine bedenkenswerte Möglichkeit zum Heldentum noch ganz am Schluß. … Wie kommen Nichtleser überhaupt lebend über die Runden?”

aus: Elke Heidenreich: Wer nicht liest ist doof. In: Kursbuch 133, 1998, S.4.

Abb.: Tom Gauld: Monopoly for book lovers, The Guardian online, 26.11.22, im Internet.

12/10

26/12/2010 (1:18) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

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