MALTE WOYDT

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Entlarvung

“Gesellschaftskritik, oder was sich dafür hält, leidet gemeinhin unter der Vorstellung, sie müsse ihre Gegenstände entlarven. Womit sie sich befaßt, das stellt sie gern als undurchschaubar vor. Diese Auffassung spiegelt die Ohnmacht des Kritikers vor den Mächten wider, mit denen er es zu tun hat. Sie ist nicht nur paranoid, insofern sie ihr Gegenüber zur Verschwörung dämonisiert; sie ist falsch. Irrationales Pathos versagt vor den meisten gesellschaftlichen Sachverhalten schon deshalb, weil sie zutage liegen. Gerade ihre Evidenz macht sie unsichtbar.”

Hans Magnus Enzensberger: Die Sprache des SPIEGEL, In: Hans Mayer:: Deutsche Literaturkritik, Bd.4, Frankfurt(Main) 1983: S.537.

Abb.: Yannis Gaitis: Medaillon noir, 1977, im Internet.

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08/10/2007 (10:07) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

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