MALTE WOYDT

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Beschaving 1

“Het Westen zit voortdurend gevangen tussen twee volkomen tegengestelde ambities. Men wil de rest van de wereld “beschaven” en tegelijk domineren. Dat zijn twee zaken die onmogelijk te combineren vallen. Wie de ander meer waardigheid, vorming en vrijheid wil geven, loopt het risico dat die ander zich niet langer zal laten onderwerpen. De opdeling tussen westerlingen die in welvaart leven en inheemsen die moeten overleven zonder zelfs de noodzakelijkste minima, is niet verenigbaar met de westerse waarden. En dus worden die waarden opzijgeschoven. Met alle langetermijngevolgen van dien.”

aus: Amin Maalouf: ‘Het Westen wil de wereld beschaven én domineren. Dat is onmogelijk’. Interview mit Gie Goris, Mo, 30 september 2009, im Internet.

04/20

02/04/2020 (0:33) Schlagworte: Lesebuch,NL ::

Schmeichelei

“Zwar gibt es auch eine verderbliche Schmeichelei, mit der Verräter und Zyniker arme Mitmenschen der Vernichtung entgegentreiben, aber … [eine andere] Schmeichelei entspringt aus der Großmut und der Reinheit der Gesinnung und ist der Tugend ähnlicher als ihr Gegenteil, als die eigensinnige Härte … und die verstockte Sturheit. Sie richtet die Niedergedrückten wieder auf, tröstet die Traurigen, stachelt die Trägen an, weckt die Stumpfsinnigen auf, bringt den Kranken Linderung, besänftigt die Aufgebrachten, schließt Liebesverbindungen und erhält sie auf die Dauer. Sie lockt die Jugend zum Lernen, erheitert die Greise und ermahnt unter der Maske des Lobes die Mächtigen, ohne sie zu beleidigen. Kurz, sie erreicht, daß jeder sich besonders gefällt, sich selbst über alles liebt, und das ist doch die höchste Gunst des Glückes. …

Ich behaupte, am schlimmsten ist, sich nicht täuschen zu lassen. Denn wirklich töricht sind jene, die glauben, daß das Glück des Menschen in den Dingen selbst beruhe; im Gegenteil, von den Meinungen über die Dinge hängt es ab.”

aus: Erasmus von Rotterdam: Das Lob der Torheit. Übersetzt und herausgegeben von Uwe Schultz. Frankfurt(Main): Insel 1979 (Lateinisches Original 1511), S. 76/77

03/20

12/03/2020 (17:39) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Wahnsinn

“Also gibt es zwei Arten von Wahnsinn. Die eine kommt aus der Tiefe der Unterwelt, gesandt von den unheilverkündenden Furien, die ihre Schlangen freilassen; ins Herz der Menschen dringen dann Kriegsbegeisterung, unersättliche Geldgier, unwürdiges und sündhaftes Liebesverlangen, Elternmord, Blutschande, Gotteslästerung oder ähnlich abscheuliche Verbrechen, und das schuldbeladene Gewissen wird gemartert durch grauenvolle Angstvorstellungen und entsetzliche Schreckgespenster. Aber es gibt noch eine andere Art Wahnsinn, die von jener ersten ganz verschieden ist … und die alle Menschen sich nur wünschen können. Sie bewirkt eine überaus angenehme Täuschung der Vernunft, so daß der Geist des Menschen von allen beängstigenden Sorgen befreit und zugleich mit vielerlei Vergnügen erfrischt wird. …

Nur wenn jemand nur nicht nur von seinen Sinnen, sondern auch von seiner Verstandeskraft im Stich gelassen wird, und zwar fortgesetzt und ohne Unterbrechung … dann erst ist das Urteil gerechtfertigt, er sei vom Wahnsinn bedroht. Wenn dieser Wahn – wie es meistens geschieht – sich aber in Vergnügen verwandelt, so bereitet er nicht geringe Freude denen, die von ihm ergriffen sind, wie auch jenen, die nur zuschauen, selbst aber noch nicht wahnsinnig sind. …

Prüft bitte, ob ihr unter all den Votivtafeln, die nicht nur sämtliche Wände, sondern auch das Gewölbe mancher Kirchen bedecken, je eine gesehen habt, die jemand geweiht hätte, weil er der Torheit entrann oder auch nur ein Gran gescheiter geworden wäre? … – Kein einziger … dankt für Erlösung von der Torheit. Sie ist so reizvoll für die Sterblichen, daß sie von allem anderen befreit werden wollen, nur nicht von der Torheit.”

aus: Erasmus von Rotterdam: Das Lob der Torheit. Übersetzt und herausgegeben von Uwe Schultz. Frankfurt(Main): Insel 1979 (Lateinisches Original 1511), S.64/65, 71/72

03/20

 

12/03/2020 (17:26) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Djihad 2

“Het ging daarbij niet om de ‘inwendige’ of ‘spirituele inspanning’ waarover je vaak allerlei leest. Die ‘interne jihad‘ is een latere lezing van wat oorspronkelijk een tribale notie was … De oproep tot de ‘djihad’ bestond er … in de nodige vrijwilligers te ronselen voor een welbepaalde actie, en dat telkens er weer een nieuwe razzia werd gepland. … Het doel van de razzia was om buit te maken. …

Zodra er slachtoffers in eigen rangen vielen, riskeerden de eigen verwanten verzwakt te raken. In deze zevende-eeuwse samenleving had de strijd zelf niet de minste aantrekkingskracht. De notie van het martelaarsschap en de idee om te sterven voor een god, is totaal vreemd aan de zevende-eeuwse samenleving. …

De voortdurende koranieke scheldtirades die aansporen om aan Mohammeds expedities deel te nemen, verwijzen niet naar het enthousiasme van de strijders maar veeleer naar hun weigerachtigheid, uit vrees bij de strijd te sneuvelen. … het gaat niet op discours en actie met elkaar te verwarren.”

aus: Rachid Benzine: De koraan en geweld in een historisch perspectief. In: Patric Loobuyck (red.:) De lokroep van IS. Antwerpen: Pelckmans 2015, S.144-146.

03/20

08/03/2020 (1:57) Schlagworte: Lesebuch,NL ::

Good governance

“Good governance [was] een uitvinding van de Wereldbank …, die volgens haar eigen statuten niet mocht meepraten over politieke vraagstukken. De medewerkers van de Wereldbank hadden echt maar al te vaak ondervonden dat een puur financieel-economische behandeling van kredietaanvragen in een catastrofe eindigde. Dus zochten ze een sluiproute om de politieke randvoorwaarden bij de onderhandelingen over kredieten te kunnen betrekken. Zo bedachten ze de term good governance, een quasimoreel concept waar niemand iets tegenin kon brengen.”

aus: Walter Stolz: Tussen vriend en vijand: dagboek van een reis door de Palestijnse gebieden …, S.30, im Internet

03/20

05/03/2020 (14:02) Schlagworte: Lesebuch,NL ::

Zusammenhalt

“… Alle Ermutigungsparolen (“Zusammenhalten!”, “Zusammenstehen!”), die nach einem Massaker gesprochen werden, [sind] vergebliche Versuche die Realität umzudeuten. Man kann gegen Terror nicht zusammenstehen, er ist ein Symptom der gesellschaftlichen Spaltung. Da ist doch bereits etwas auseinandergegangen. Und die, die zusammenstehen, stehen innerhalb ihres Lagers zusammen. Nach dem ersten Anschlag, vielleicht, rückt man für immer zusammen oder nie. Das in Hanau war aber der soundsovielte Vorfall.

Auf die Gewalt der Straße müsste man mit staatlicher Gewalt antworten. Sonst wird das nie aufhören. Es kann nur noch darum gehen, das zu beenden, zu ersticken. Und nicht daraus zu lernen oder – noch grotesker – eine Lehre daraus zu ziehen. Die Gewalt des Staates muss so massiv und angsteinflößend sein, dass alle Sympathisanten, die der Ideologie des Attentäters heimlich zustimmen, sich vor Angst in die Hose scheißen. Gewaltbereite, bewaffnete Nazis verstehen nur diese Sprache. Und ihre jämmerlichen Wähler ebenso. Man kann Terror nicht mit Beileidsbekundungen und Hashtags und Mahnwachen in Schach halten. Trauer und Solidarität ersetzen keine politischen Handlungen. Politik wird mit Politik gemacht. …”

aus: Mely Kiyak: Die Leere nach den Schüssen, ZEIT Online, 26.2.20, im Internet.

02/20

26/02/2020 (16:24) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Zuckerberg

“… Wir müssen uns Mark Zuckerberg also als einen Wirt vorstellen, in dessen Restaurant sich Nazis, Rechtsextreme und Verschwörungsideologen treffen, andere Gäste bedrohen und beleidigen, sich im Restaurant zu Straftaten verabreden, der aber, statt sich seines Hausrechts zu bedienen und die Idioten einfach rauszuschmeißen, mehr Regulierung fordert. Ach so, wenn die Polizei in seiner Wirtschaft vorbeikommt und fragt, wer sich da denn letzte Woche bei ihm getroffen habe, gibt es dann auch immer nur die Antwort ‘Bitte schicken Sie uns ein internationales Rechtshilfeersuchen’. Auch die Gäste, die bei ihm beleidigt und bedroht worden sind, bekommen nichts anderes zu hören. …

Statt gegen Lügenpropaganda auf seinen Plattformen vorzugehen, traf sich Zuckerberg zusammen mit dem Facebook-Aufsichtsrat Peter Thiel mit Trump zu einem geheimen Dinner im Weißen Haus. Worum es ging, will er nicht sagen, es liegt aber die Vermutung nahe, dass Trump Facebook regulatorisch in Ruhe lässt, wenn Facebook dafür im Gegenzug weiter zulässt, dass Lügen als politische Werbung geschaltet werden dürfen. …”

aus: Christopher Lauer: Wie Zuckerberg von Hass und Lügen profitiert. FAZ Online, 25.2.20, im Internet

02/20

26/02/2020 (14:01) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Mitte 2

“Die Bezeichnungen ‘links‘, ‘Mitte‘, ‘rechts‘ sind historisch erklärbar, aber trotzdem schädlich, denn sie verleiten Menschen zu falschen Annahmen über politische Weltbilder, über ‘gemäßigte’ und ‘extreme’ Haltungen: Als wäre “links” schlicht das Gegenstück zu ‘rechts’ (und umgekehrt) und “Mitte” eine Art vernünftig-versöhnliches Zwischending. …

Die Glückwünsche, die dann an Kemmerich gerichtet wurden, als der die Wahl annahm, zu der ihm die AfD verholfen hatte, enthielten auffällig oft den Begriff Mitte, wie ein Mantra. … Aber was für eine Mitte soll das sein, die von Faschisten unterstützt wird? …

‘Mitte’ ist, ähnlich wie ‘bürgerlich‘, nicht mehr als eine hohle Phrase. Was sollte etwa die ‘Mitte’ sein zwischen der ‘linken’ Annahme, dass alle Menschen dieselben Rechte und Freiheiten haben sollten, dass Diskriminierung und Privilegien aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Sexualität und so weiter abgeschafft gehören (‘links’ in Anführungszeichen, weil das das Grundgesetz ist) und der rechten Annahme, dass – zum Beispiel – Leute mit bestimmter ethnischer Herkunft dümmer und unkultivierter sind als andere und Homosexualität ‘unnatürlich’ ist? Es gibt dazwischen keine Mitte. …”

aus: Margarete Stokowski: Mythos Mitte. Falsche Rhetorik nach Thüringen. Der Spiegel Online 10.02.2020, im Internet.

02/20

12/02/2020 (1:06) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Migrations

Development is about people: either poor people have ways to become richer where they are now, or they can become rich by moving somewhere else. Looked from above, there is no real difference between the two options. From the point of view of real politics, there is a whole world of difference though.”

aus: Branko Milanovic: Global Income Inequality by the numbers: In history and now – an overview. (ca. 2013?), im Internet.

Abb.: Tracey Snelling: Mexicalichina, 2011, im Internet.

12/19

 

20/12/2019 (12:38) Schlagworte: EN,Lesebuch ::

Myopia

Historically, are the winners usually aware of their privilege sitting at the top of the pyramid, or is myopia common?

I think that myopia is very common, especially when you believe that what you have is fully deserved and that you are not only richer but morally superior. It was Hayek of all people who many years ago noticed that one of possibly fatal weaknesses of capitalism as actually practised is that it tends to ascribe moral virtue to economic success. Let me quote him: ‘it bodes ill for the future of the market order that [identifying success with virtue] seems to have become the only defence of it which is understood by the general public.’ If you believe this then you cannot understand anyone who questions the existing order; he must appear to you either as a brute or a villain.”

aus: To Understand 2016’s Politics, Look at the Winners and Losers of Globalization. An interview with economist Branko Milanovic. By Vincent Bevins, The New Republic 20.12.2016, auf der Webseite der Zeitschrift, Langfassung auf dem Blog des Interviewten.

12/19

20/12/2019 (11:17) Schlagworte: EN,Lesebuch ::
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