MALTE WOYDT

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Monopoly

“… ‘Le jeu le plus vendu au monde’, proclame la firme qui le distribue. … La chose est surprenante. … Le modèle du Monopoly est un capitalisme foncier, paraissant ignorer entièrement le monde de l’entreprise et de la finance. On ne rend pas un bon service aux capitalistes en herbe en leur apprenant à investir leur argent en maisons, en terrains et en hôtels. Ce serait comme si l’industrie du jouet continuait à n’offrir, encore et toujours, que des soldats de la Grande Guerre, des cow-boys et des Indiens, ou des maisons de poupée du XIXe siècle. À la différence des enfants qui croient jouer aux petits hommes d’affaires avec un jeu inadéquat tel que le Monopoly, leurs petits camarades qui veulent jouer à la guerre ou à la maman disposent de missiles et de porte-avions, ainsi que des maisonnettes pourvues de toutes les fonctionnalités modernes.

Pour donner une idée de l’influence contre-éducative exercée par ce jeu, il suffit de citer la règle stipulant que le joueur qui incarne le banquier ‘doit maintenir l’argent de la Banque entièrement distinct de ses fonds personnels, les opérations de banque étant uniquement mécaniques et extérieurs’ au mouvement du jeu. Considérer la banque comme une simple boite à jetons, ignorer que la banque est une entreprise à but lucratif, un protagoniste du jeu économique, c’est un peu excessif. Et c’est très dangereux, car la conception des dettes et des créances qu’inculpe le Monopoly est entièrement imaginaire : les créances sont toujours garanties et les dettes toujours intégralement payées (lorsque le débiteur n’est pas en mesure de faire face à ses engagements, il fait automatiquement faillite, et c’est la banque qui pourvoit au remboursement des créanciers!) …”

aus: Bellocchio, Piergiorgio: Le capitalisme expliqué aux adolescents. In: ders.: Nous sommes des zéros satisfaits. Parais: Encyclopédie des nuisances 2011.

07/11

24/07/2011 (0:41) Schlagworte: FR,Lesebuch ::

Wissenwollen

“Das Wissen, das in Erscheinung tritt, indem es sich anderen mitteilt, ist das gute Wissen, wohl sucht es Beachtung, aber es wendet sich gegen niemanden. Die Ansteckung, die von Lehrern und Büchern ausgeht, sucht sich zu verbreiten. In dieser unschuldigen Phase bezweifelt es sich nicht, es faßt zugleich Fuß und breitet sich aus, es strahlt und will alles mit sich erweitern. Man schreibt ihm die Eigenschaften des Lichtes zu, die Geschwindigkeit, mit der es sich ausbreiten möchte, ist die höchste, und man ehrt es, indem man es als Aufklärung bezeichnet. In dieser Form haben es die Griechen gekannt, bevor es durch Aristoteles in Schachteln gezwängt wurde. Man mag nicht glauben, daß es gefährlich war, bevor es zertrennt und verwahrt wurde. Als der reinste Ausdruck für ein Wissen, das unschuldig war, weil es ausstrahlen mußte, erscheint mir Herodot. Seine Einteilungen sind die der Völker, die verschieden sprechen und leben. Er bekräftigt sie Einteilungen nicht, wenn er von ihnen erzählt, sondern schafft Platz für das Verschiedenste in sich und schafft Platz in den anderen, die durch ihn davon erfahren. In jedem jungen Menschen, der von hunderterlei Dingen hört, steckt ein kleiner Herodot, und es ist wichtig, daß man ihn nicht darüber zu erheben sucht, weil man Beschränkung auf einen Beruf von ihm erwartet.

Nun spielt sich der wesentliche Teil eines Lebens, das zu wissen beginnt, in der Schule ab, es ist die erste öffentliche Erfahrung eines jungen Menschen. Er mag sich auszeichnen wollen, aber viel mehr noch will er Wissen strahlen, sobald es ihn ergreift, damit es ihm nicht zum bloßen Besitz werde. Die Kameraden, die langsamer sind als er, müssen glauben, daß er sich bei den Lehrern einschmeichelt, und halten ihn für einen Streber. Doch er hat keinen Punkt im Auge, den er erlangen will, eben über solche Punkte will er hinaus und die Lehrer in seinen Freiheitsdrang hineinziehen. Nicht mit den Kameraden mißt er sich, sondern mit den Lehrern. Er träumt davon, diesen die Nützlichkeiten auszutreiben, er will sie überwinden. Nur die unter ihnen, die sich den Nützlichkeiten nicht ergeben haben, die ihr Wissen um seiner selbst willen verströmen, liebt er mit überschwenglicher Liebe, diesen huldigt er, wenn er rasch auf sie reagiert, diesen dankt er unaufhörlich für ihr unaufhörliches Verströmen.

Aber mit dieser Huldigung sondert er sich von den anderen ab. vor deren Augen sie sich abspielt. Er beachtet sie nicht, während er sich hervortut. Er ist von keinerlei Übelwollen gegen sie erfüllt, aber er läßt sie aus dem Spiel, sie spielen nicht mit und bestehen nur noch als Zuschauer. Da sie von der Substanz des Lehrers nicht ergriffen sind wie er, vermögen sie nicht wahrzuhaben, daß er’s ist, und müssen meinen, daß er jenen zu niederigen Zwecken in die Hand spielt. Sie grollen ihm für ein Schauspiel, in dem ihnen keine Rolle zufällt, vielleicht beneiden sie ihn ein wenig dafür, daß er durchhält. Aber hauptsächlich empfinden sie ihn als Störenfried, der ihre natürliche Gegnerschaft zum Lehrer verwirrt, die er für sich, aber vor ihren Augen in Huldigung verwandelt.”

aus: Elias Canetti: Die gerette Zunge. Geschichte einer Jugend. München: Fischer TB 1979 (1977), S.242-243.

07/11

24/07/2011 (0:12) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Fortschritt 2

“Der Fortschritt hat seine Nachteile; von Zeit zu Zeit explodiert er.”

aus: Elias Canetti: Aufzeichnungen 1942-1948, München: dtv 1969, S.76.

Abb.: Hudi Alfa: Two Side of Story, 2019, gallery1819, im Internet.

04/11

24/04/2011 (22:20) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Psychoanalyse 2

“Die psychoanalytische Verseuchung hatte Fortschritte gemacht … zu jener Zeit [konnte] in Gesprächen nichts gesagt werden …, ohne daß es durch die Motive, die dafür sofort bei der Hand waren, entkräftet wurde. Daß für alles dieselben Motive gefunden wurde, die unsägliche Langeweile, die sich von ihnen verbreitete, die Sterilität, die daraus resultierte, schien wenige zu stören. Die erstaunlichsten Dinge spielten sich ab in der Welt, aber es war immer der gleiche, öde Hintergrund, vor den man sie stellte, von diesem sprach man und hielt sie für erklärt und sie waren nicht mehr erstaunlich. Wo das Denken einsetzen sollte, quakte ein vorlauter Chor von Fröschen.”

aus: Elias Canetti: Das Augenspiel. Lebensgeschichte 1931-1937, München/Wien: Hanser 1985, S.158/159

04/11

23/04/2011 (18:32) Schlagworte: Uncategorized ::

Probleme

“Persönliche Probleme sind wunderlich verschnürte Pakete, in denen man ein vermeintliches Selbst verkauft. Eine Ware, von der man nicht merkt, wie aus ihr Kapital geschlagen wird. … Eigene Probleme. Wo sitzen die, wenn wir, durch uns hindurchstoßend, in eine tiefe Ungefülltheit brechen, eine großmächtige Leere, von Krümmungen und Verheißungen umflossen, als wären wir dort, im Verstecktesten, durchsichtig geworden auf die Welt. Als wäre dort von uns nichts mehr übrig als nur eine Öffnung, von Herausforderungen durchzittert, tausend eingestreute Felder sind wir, von Fäden durchlaufen, die zueinander gelangen wollen. Dieses Irrlichtern der Fäden, wenn die Zeit stockt, wenn wir ganz Horchen sind und ganz Gewalt

aus: Gertrud Leutenegger: Vorabend. Gütersloh: Bertelsmann, o.J. [1975], S.15/16

Abb.: Andrik Musfalri: Depresi, 2018, indoartnow, im Internet.

04/11

07/04/2011 (23:13) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Jalousien

“Jalousien sollten bei Demonstrationen verboten sein. Besonders geschlossene. Die sind einfach eine blanke Provokation. Wie soll man herrlich überzeugt in einen Sprechchor einstimmen, wenn nur dreißig Meter über dem eigenen Kopf geschlossene Jalousien hangen, jeden Ruf abprallend, undurchsichtig, dich in Zweifel stürzend mit ihrem arroganten Unbeteiligtsein, mit diesem kleinen nahen, auf einmal so wichtig werdenden Raum, den sie dir vorenthalten. …”

aus: Gertrud Leutenegger: Vorabend. Gütersloh: Bertelsmann, o.J. [1975], S.8

04/11

06/04/2011 (22:37) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

casques

Il y a donc des cyclistes casqués qui sont si convaincus des bienfaits de leur casque qu’il veulent obliger des autres d’aussi porter un casque et obliger des autres de perdre tout benefice d’une assurance quand ils ne portent pas de casque.

Je deteste le casque (c.f. les archives de Placeovelo) et j’en ai marre des gens qui veulent emmerder les co-cyclistes. Mais bon, si vous insistez au jeu

Moi, j’ai une autre méthode très éfficace de sécurité: Je suis un cycliste lent. Le plus vite qu’on roule le plus grave sont les accidents. Je vais donc exiger qu’on installe une limite de vitesse de 20km/h à tout cycliste. Chaque cycliste qui depasse les 20km/h va devoir payer une amende et perdre tout droit á des remboursements d’assurance.

Comme les cyclistes casqués inventent des règles qui n’inopportunent que des autres, les cyclistes lents ont le droit de faire de même pour emmerder les cyclistes rapides.

En plus, il est bien évident que les cyclistes sur vélos dites sportives, genre VTT ou vélo de course, roulent plus vite et plus dangereusement. Comme utilisateur d’un vélo normal j’exige donc qu’on interdise les VTT et les vélos de course en ville. Encore une règle qui ne va inoppurtuner que des autres, c’était ca le but du jeu, n’est-ce pas?

écrit comme réaction sur le débat annuel de placeovelo du pour et contre les casques de vélo…

03/11

12/03/2011 (1:06) Schlagworte: FR,Notizbuch ::

randtaal

Mijnheer Van Istendael, uw vergelijking hinkt. U spraak geen Ukrains, de Ukrainse postambtenaar begreep enkel Ukrains, maar u wordt geholpen. In de Brusselse rand spreekt de expat Engels, de ambtenaar begrijpt Engels, maar mag het niet begrijpen. Dus de expat wordt niet geholpen.

Dat is het verschil. Als men u enkel bedient als u een tolk meebrengt zijn alle andere vormen van communicatie uitgesloten. Ik heb eens in Griekenland een tekening gemaakt: twee mannekes, twee fietsen, de naam van de stad, een bus, een pijl en de naam van een andere stad. We hebben ons bustickets gekregen voor twee personen en twee fietsen. In de rand is zoiets verboden, gelukkig gaat het soms wel, ook tegen het verbod in.

mijn reactie op een opiniestuk van Geert van Istendael in De Morgen: De schrijver en de Beerselse beambte, 11.2.2011

11/02/2011 (11:09) Schlagworte: NL,Notizbuch ::

Autoslachtoffers

“Een voertuig met een laag hangende bumper treft de voetganger onder zijn zwaartepunt. De onderbenen hebben eerst contact met de bumper, vervolgens raken de bovenbenen of het bekken de voorkant van de motorkap en tenslotte smakken de borst en het hoofd van de voetganger op de motorkap. Ondertussen is het voertuig aan het remmen waardoor de voetganger verder naar voor, richting voorruit schuift. Een voertuig met een lage bumper en een motorkap met een grote veerkracht – waardoor de impact voor hoofd en benen zachter wordt – is veiliger. Een voertuig met een hoge bumper of met “bull bars” (u kent ze wel) zal de voetganger boven zijn zwaartepunt raken. Daardoor wordt hij naar voren gekatapulteerd, zonder contact met de motorkap, om dan vervolgens overreden te worden door het remmende voertuig. Hoge bumpers katapulteren de slachtoffers, lage bumpers laten de voetgangers over het voorstuk van de wagen rollen.

aus: Hendrik Cammu: Verzuchting van een weggebruiker. De Morgen, 11.2.2011

Abb.: Le Chat.

02/11

11/02/2011 (11:07) Schlagworte: Lesebuch,NL ::

Trost

“Fand ich mich dumm und häßlich: die Herzogin in Alice im Wunderland war dümmer und häßlicher als ich; war ich todunglücklich verliebt: Anna Karenina und Emma Bovary waren allemal unglücklicher als ich; und fühlte ich mich schlecht, weil ich in einem Laden einen Lippenstift geklaut hatte, wußte ich: Raskolnikoff war schlechter, der hatte nur mal eben so gemordet, weil es sich gerade ergab. Kam mir zu Hause alles eng und klein vor und ich sehnte mich nach Schönheit, dann saß ich mit Mick aus Das Herz ist ein einsamer Jäger von Carson McCulles unter den Fenstern reicher Leute und hörte Mozart. Und wenn ich gar keinen Sinn mehr im Leben sah, dachte ich an Niels Lyhne, der alles falsch gemacht hatte und wenigstens stehend sterben wollte – eine bedenkenswerte Möglichkeit zum Heldentum noch ganz am Schluß. … Wie kommen Nichtleser überhaupt lebend über die Runden?”

aus: Elke Heidenreich: Wer nicht liest ist doof. In: Kursbuch 133, 1998, S.4.

Abb.: Tom Gauld: Monopoly for book lovers, The Guardian online, 26.11.22, im Internet.

12/10

26/12/2010 (1:18) Schlagworte: DE,Lesebuch ::
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