MALTE WOYDT

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Krieg 3

Krieg ist zuerst die Hoffnung, daß es einem besser gehen wird, hierauf die Erwartung, daß es dem andern schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, daß es dem andern auch nicht besser geht, und hiernach die Überraschung, daß es beiden schlechter geht.”

aus: Karl Kraus: Auswahl aus dem Werk. München: Kösel 1957, S.228

Abb.: John Heartfield: Krieg und Leichen, die letzte Hoffnung der Reichen. Arbeiter-Illustrierte-Zeitung 1932, im Internet.

08/09

31/08/2009 (23:01) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Journalist

“Definition

Was ist
der Journalist?
Beim Element:
Ein unser Denken störender,
mit unsern Ohren hörender,
mit unsern Augen guckender,
uns auf die Zunge spuckender,
uns die Kopfhaut juckender,
unsre Kultur verdruckender,
sich unser Blut verschreibender,
doch uns nichts schuldig bleibender,
ja uns die Zeit vertreibender,
uns blendender und betäubender,
und unsre Felle beizender,
und unsre Hölle heizender,
unsre Nase schneuzender,
unsern Ekel reizender,
mit seinen Händen redender,
aber sonst uns ganz vertretender
Agent.”

aus: Karl Kraus: Auswahl aus dem Werk. München: Kösel 1957, S.95

08/09

29/08/2009 (22:46) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Psychoanalyse 1

Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält.

Psychoanalyse ist mehr eine Leidenschaft als eine Wissenschaft: weil ihr die ruhige Hand bei der Untersuchung fehlt, ja weil dieser Mangel die einzige Fähigkeit zur Psychoanalyse ausmacht. Der Psychoanalytiker liebt und haßt sein Objekt, neidet ihm Freiheit oder Kraft und führt diese auf seine eigenen Defekte zurück. (…) Psychoanalyse ist ein Racheakt, durch den die Inferiorität sich Haltung, wenn nicht Überlegenheit verschafft und die Disharmonie aufs gleiche zu kommen sucht. Arzt sein ist mehr als Patient sein und darum sucht heute jeder Flachkopf jedes Genie zu behandeln. Die Krankheit ist hier das, was dem Arzte fehlt. Wie er sich immer anstelle, er wird zur Erklärung des Genies nichts weiter vorbringen, als den Beweis, daß er es nicht hat. Da aber das Genie eine Erklärung nicht braucht und eine, die die Mittelmäßigkeit, gegen das Genie verteidigt, vom Übel ist, so bleibt der Psychoanalyse nur eine einzige Rechtfertigung ihres Daseins: sie läßt sich mit genauer Not zur Entlarvung der Psychoanalyse anwenden.

(…) Den Weg zurück ins Kinderland möchte ich nach reiflicher Überlegung doch lieber mit Jean Paul als mit S.Freud machen.”

aus: Karl Kraus: Auswahl aus dem Werk. München: Kösel, 1957, S.48

08/09

29/08/2009 (22:44) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Un imam à l’église

ma contribution pour un débat sur un imam ayant choisi la phrase la plus agressive contre les autres religions pour sa participation à un te deum:

Est-ce ne pas beaucoup de bruit pour peu de chose? C’est quand même clair qu il y a des incompatibilités entre les dizaines des religions présentes dans une commune comme Saint Josse – si ce n’était pas le cas, on n’aurait qu’une religion sur terre.

Il me semble impossible de prévoir toute les éventualités possibles. Une fabrique d’église a invité un imam, beau geste. Il voulait bien venir, beau geste. Son chant est dit de très beau, était donc digne d’une cérémonie. Le contenu de son sermon peut être honteux pour lui ou pour l’organisation qui l’a recommandé, mais je ne vois pas comment on pourrait encore blâmer d’autres.

Il me semble impossible de ne pas se heurter mutuellement de temps en temps dans un dialogue des croyances. Il faut vivre avec. Chacun se présente comme il le peut et il va falloir une grande tolérance et patience de toute les cotés. Avec les temps les différents partis vont apprendre de mieux se connaitre et peu à peu savoir limiter les remarques insultantes.

La tolérance et la compréhension mutuelle ne peuvent pas être installés a priori. Il faut d’abord se connaitre, et ca ne marche pas sans incident, on apprend par ses erreurs.

Continuez alors, là à St.Josse! Je ne croix pas que la silence mutuelle qu’on vit jusqu’alors, la vie des communautés en parallèles et sans contacts potentiellement heurtants, suffise pour construire une société meilleure.

08/08/2009 (11:46) Schlagworte: FR,Notizbuch ::

Macédoine grecque

mon commentaire dans une discussion sur le réfus grecque d’accepter la Macédoine en UE:

@salman: Tu as raison, les exigences grecques vis-à-vis la macédoine sont absurdes – il faudrait une fois demander à Doulkeridis ce qu’il pense de ça et comment ça influence sa participation dans cette organisation des élus grecques à l’étranger…

Ça devient un jeu marrant d’interroger les élus issus d’immigration sur des tabous de leur pays d’origine… Existe-t-il un jeu équivalent pour les autochtones?

L’Europe est pleine des régions frontalières qui portent le même nom que leur voisine – ce sont des résultats de 1000 ans de guerres… La Macédoine était coupée en trois en 1913, il n’y a aucune raison pourquoi une de ces trois régions pourrait réclamer le monopole sur le nom.

Province belge du Luxembourg – Grand-Duché du Luxembourg
Friesland – Ostfriesland – Nordfriesland
Mecklenburg-Vorpommern – Pomorze
Nordschleswig – Schleswig-Holstein
Flandre français – Flandre orientale et occidentale
Limbourg est et Limbourg ouest
Jura suisse – Jura français
etc.
Où est le problème sinon dans l’arrogance et la folie de grandeurs grecques?

08/08/2009 (10:08) Schlagworte: FR,Notizbuch ::

www.bruessel-forum.de

Heute machte ich eine seltsame Erfahrung. Über google stieß ich auf eine interessante Webseite, www.bruessel-forum.de, gemacht von deutschen Brüssel-Fans, zumindest ist das die Selbstdarstellung. Ich habe mich da ein wenig umgeschaut, und an einer Diskussion teilgenommen, im Folgenden der seltsame Ablauf:

MALTE, 7.8.9, 15:13: Döner ist lecker!

Was ist denn so schlecht an Dönerbuden?

Ich wohne hier in Schaerbeek genau auf der Grenze zwischen Jugendstil- und dem was Daniel Dönerbudenviertel nennt, und es ist super! Ein unschätzbarer Vorteil der Gastarbeiterviertel ist, daß man hier fast rund um die Uhr Lebensmittel und Getränke einkaufen kann. Außerdem finden meine Kinder Spielkameraden auf der Straße, in den rein belgischen Vierteln werden die Kinder offenbar vorm Fernseher festgeschnallt und dürfen nicht raus.

“Echten” Döner, so wie wir den aus Deutschland kennen, im dicken Fladenbrot, aus dem die Soße nicht so raustropft wie hier aus dem dünnen “pitta”-Brot gibt es am Place Pogge bei Pacha, die besten Pide, türkischen Pizzen, in der Ch. de Haecht bei Ince (mit super Hinterhof!) und Kocak, für die bessere türkische Küche kann ich Sabam empfehlen, ebenfalls Ch. de Haecht und für ihre große Auswahl Kekse, von denen die meisten eher herb als süß sind Bäckerei Cankaya mit Tea-Room, ebenfalls Ch. de Haecht. Die albanischen Snacks im Viertel machen gute Börek (Burek!), sind aber leider oft von Rauchern bevölkert. Snack Bolo in der Rue General Eenens macht gute belegte Baguettes, Pizza Margherita vom Square Riga liefert echte italienische Pizza ins Haus (nicht so’n Arrivero-Mist). Im Sommer gibt es viele nette Straßencafés, auch in und um den Josaphat-Park herum. Nur im Winter wird es für Nichtraucher schwierig, im Viertel einen trinken zu gehen…

DAVID: 7.8.9, 15:16:

Zitat von »malte«: Ein unschätzbarer Vorteil der Gastarbeiterviertel ist, daß man hier fast rund um die Uhr Lebensmittel und Getränke einkaufen kann.

In den anderen zentralen Stadtvierteln nicht?

Zitat von »malte«: Außerdem finden meine Kinder Spielkameraden auf der Straße, in den rein belgischen Vierteln werden die Kinder offenbar vorm Fernseher festgeschnallt und dürfen nicht raus.

Rein belgische Viertel? Vielleicht gibt es dort einfach nur keine Hangjongeren?

MALTE, 7.8.9, 17:27

Zitat von »David«
In den anderen zentralen Stadtvierteln nicht?

Genau! Brüssel hat im Durchschnitt einen Ausländeranteil von 30%, einen Auslandsstämmigen Anteil von 50%. Tante-Emma-Läden gibt es – in Form von Onkel Mustafa-Läden – nur noch dort, wo sowohl die Mieten niedrig genug sind, um einen solchen Laden zu ermöglichen, und wo sich die Einwohner mit niedrigem Einkommen zufrieden geben. Alle zentralen Viertel haben einen hohen Gastarbeiteranteil. Die wenigen Ausnahmen (Squares bspw. haben auch keine Läden). In Uccle kann man Kilometer weit laufen, bevor man am Sonntag frisches Hackfleisch für die Spaghettisoße findet. Hier in Schaerbeek habe ich in 500m Abstand 6 Schlachter zur Auswahl, den einen besser als den anderen, und spottbillig. Nur Schweinefleisch gibt es am Sonntag nicht.

Zitat von »David«
Rein belgische Viertel? Vielleicht gibt es dort einfach nur keine Hangjongeren?

Nein, Umfragen zeigen, daß von allen Europäern die Belgier am meisten Angst haben, und die Dutroux-Affäre hat da auch nicht geholfen. Das einzige Problem mit den “Hangjongeren”, bei denen es sich um eine andere Altersklasse handelt, als ich hier meine, die es aber in wallonischen Dörfern auch in autochtoner Variante gibt, also das Problem mit den allochtonen Hangjongeren ist, daß hier zu wenig Mädchen auf der Straße sind. Wenn genauso viele Mädchen wir Jungs auf der Straße wären, hätten die Jungs keine Zeit um auf dumme Gedanken zu kommen.

LUCI, 7.8.9, 17:58

Zitat von »malte«
Genau! Brüssel hat im Durchschnitt einen Ausländeranteil von 30%, einen Auslandsstämmigen Anteil von 50%. Tante-Emma-Läden gibt es – in Form von Onkel Mustafa-Läden – nur noch dort, wo sowohl die Mieten niedrig genug sind, um einen solchen Laden zu ermöglichen, und wo sich die Einwohner mit niedrigem Einkommen zufrieden geben. Alle zentralen Viertel haben einen hohen Gastarbeiteranteil. Die wenigen Ausnahmen (Squares bspw. haben auch keine Läden). In Uccle kann man Kilometer weit laufen, bevor man am Sonntag frisches Hackfleisch für die Spaghettisoße findet.

Ich sehe da keinen Zusammenhang. Nightshops gibt es überall, außer weit draußen.

Zitat von »malte«
Hier in Schaerbeek habe ich in 500m Abstand 6 Schlachter zur Auswahl, den einen besser als den anderen, und spottbillig. Nur Schweinefleisch gibt es am Sonntag nicht.

Alles Halal-Schlachter, na bravo. Hygiene-Skandale gab es schon genug, und spottbillig sollte Fleisch ja wohl wirklich nicht sein.

Zitat von »malte«
Nein, Umfragen zeigen, daß von allen Europäern die Belgier am meisten Angst haben, und die Dutrou-Affäre hat da auch nicht geholfen.

Da sehe ich keinen Zusammenhang. In Brüssel gibt es andere Probleme, massive Sicherheitsprobleme nämlich.

Zitat von »malte«
Das einzige Problem mit den “Hangjongeren”, bei denen es sich um eine andere Altersklasse handelt, als ich hier meine, die es aber in wallonischen Dörfern auch in autochtoner Variante gibt

???

Zitat von »malte«
also das Problem mit den allochtonen Hangjongeren ist, daß hier zu wenig Mädchen auf der Straße sind. Wenn genauso viele Mädchen wir Jungs auf der Straße wären, hätten die Jungs keine Zeit um auf dumme Gedanken zu kommen.

So einfach ist das also? Deswegen muss man schwerkriminell sein?
Hast du dich mal gefragt, warum so wenige weibliche Personen in diesen islamischen Vierteln auf der Straße sind?

DAVID, 7.8.9, 18:13

Zitat von »malte«
Nein, Umfragen zeigen, daß von allen Europäern die Belgier am meisten Angst haben, und die Dutroux-Affäre hat da auch nicht geholfen.

Zitat von »luci«
Da sehe ich keinen Zusammenhang. In Brüssel gibt es andere Probleme, massive Sicherheitsprobleme nämlich.

In Brüssel gibt es kaum belgische Familien, Brüssel ist, was Belgier anbelangt, eine Single-Stadt. Familien wohnen am Stadtrand und vor allem in Vororten… dazu haben die Zustände beigetragen.

MALTE, 7.8.9, 19:37: verwundert
@Luci und David:

Aber hallo! Was habe ich den da angestochen? Ich dachte das hier wäre ein Forum von Leuten, die Brüssel gerne mögen? Wo kommen denn diese Hassideen her? Wie kann man eine Stadt mit 50% ausländischstämmigen Einwohnern mögen, diese aber nicht mögen?

Hangjongeren sind doch nicht per se Kriminelle, schon gar nicht Schwerkriminelle? Alle Gesellschaften der Geschichte hatten Probleme mit unverheirateten jungen Männern, das war schon immer so. In den ärmeren Vierteln von Brüssel ist nun zufällig ein großer Teil davon ausländischer Herkunft. Mit der übergroßen Mehrheit davon gibt es überhaupt keine Probleme.

Warum keine Mädchen auf der Straße sind? Weil die meisten türkischen und marrokkanischen Familien ihre Mädchen anders erziehen als ihre Jungens, so wie das früher auch in den Niederlanden oder Italien üblich war, die Mädchen nämlich zu Hause einzusperren und die Jungs auf die Straße zu schicken.

Natürlich gibt es belgische Familien in der Stadt, jeden morgen begegnet mir ein ganzer Haufen, in meiner Straße gibt es auch mehrere. Natürlich ziehen Großstädte Singles an, das ist anderswo auch so, Brüssel ist mit 60% Einpersonenhaushalten (Witwen inbegriffen) auch nicht anders als deutsche Großstädte. Welche “Zustände” sollen “dazu beigetragen” haben, daß Familien am Stadtrand wohnen? Das Auto und amerikanische Suburb-Vorbilder haben dazu beigetragen, daß überall in Europa Familien an die Stadtränder zogen, nur die sind so mit sich beschäftigt, daß sie keine Zeit haben, das Fehlen eines öffentlichen Lebens zu betrauern, das Singles davon abhält an den Stadtrand zu ziehen. Ich habe nicht den Eindruck, daß hier weniger Familien in der Stadt wohnen als in Frankfurt oder anderen deutschen Städten – hat jemand Vergleichszahlen? In meinem Viertel gibt es viele belgische Kinder, nur auf der Straße sieht man die nicht. Da sieht man nur albanische, türkische, marrokkanische, kosovarische, mazedonische und deutsche…

Wieso “???” – wer kennt keine Halbstarken-Banden, die irgendwo auf der Straße rumhängen und mit ihren Mofas die Luft verpesten? Die gibt es auch in Deutschland, und auch bei meinem Schwager auf dem Dorf in Wallonisch-Brabant.

Es ist purer Rassismus, zu behaupten, marrokkanische Schlachter seien unhygienischer als andere. Unerhört.

Was ist gegen günstige Lebensmittel zu sagen? Bei gleicher oder besserer Qualität kaufe ich doch die günstigere Ware?

In den “besseren Vierteln” muß man auch für einen Nightshop schon lange laufen. Ich meine aber nicht nur die. Hier sind Supermärkte am Sonntag auf, Schlachter, Bäcker, Lebensmittelläden…

also bitte, een beetje fatsoen a.u.b.

HEIKE, 7.8.9, 19:55

Danke Malte. Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe ähnliches hier auch schon ausgedrückt (nichts so ausführlich begründet aber doch mit der gleichen Aussage). Wie gut, dass nun noch jemand diese Meinung vertritt. Heike

DAVIDHeute, 20:29

Zitat von »malte«
Ich dachte das hier wäre ein Forum von Leuten, die Brüssel gerne mögen?

Und deshalb muss man arge Probleme unter den Tisch kehren oder schönreden?

Zitat von »malte«
Wo kommen denn diese Hassideen her?

Was für Hassideen?

Zitat von »malte«
Wie kann man eine Stadt mit 50% ausländischstämmigen Einwohnern mögen, diese aber nicht mögen?

Hier hat noch niemand etwas gegen Ausländer geäußert, allerdings wird schonmal Kritik an Zuständen im islamischen Kontext laut. Das ist in einer Stadt wie Brüssel wohl nicht zu vermeiden.

Zitat von »malte«
Natürlich ziehen Großstädte Singles an, das ist anderswo auch so, Brüssel ist mit 60% Einpersonenhaushalten (Witwen inbegriffen) auch nicht anders als deutsche Großstädte. Welche “Zustände” sollen “dazu beigetragen” haben, daß Familien am Stadtrand wohnen? Das Auto und amerikanische Suburb-Vorbilder haben dazu beigetragen, daß überall in Europa Familien an die Stadtränder zogen, nur die sind so mit sich beschäftigt, daß sie keine Zeit haben, das Fehlen eines öffentlichen Lebens zu betrauern, das Singles davon abhält an den Stadtrand zu ziehen. Ich habe nicht den Eindruck, daß hier weniger Familien in der Stadt wohnen als in Frankfurt oder anderen deutschen Städten – hat jemand Vergleichszahlen?

Es gibt seit einigen Jahren Massenauswanderungen von Leuten, die die Kriminalität und Islamisierung nicht mehr ertragen.

Zitat von »malte«
In meinem Viertel gibt es viele belgische Kinder, nur auf der Straße sieht man die nicht. Da sieht man nur albanische, türkische, marrokkanische, kosovarische, mazedonische und deutsche…

Eben. Warum musstest du noch “deutsche” anhängen? Die wohnen fast ausschließlich im Osten, aus o.g. Gründen.

Zitat von »malte«
Es ist purer Rassismus, zu behaupten, marrokkanische Schlachter seien unhygienischer als andere. Unerhört.

Das wurde nicht behauptet. Halal bedeutet geschächtet – Halsschnitt bei vollem Bewusstsein.
Übermäßig häufige Skandale sind dagegen Realität. Ich finde dieses Kommentar unerhört.

MALTE, 7.8.9, 21:07

Danke Heike für Deine Unterstützung. Habe daraufhin mal Deine Beiträge gesucht, und bin ziemlich geschockt von dem was hier verbraten wird.

Zitat von »David«
Hier hat noch niemand etwas gegen Ausländer geäußert

Ich habe hier eine ganze Rubrik dafür entdeckt: “Schwierige Themen”, nur für Mitglieder zugänglich, weil das Zentrum für Rassismusbekämpfung eingreifen könnte, wenn es öffentlich wäre. Dégoutant. Wieso überhaupt “schwierig”? Für Euch ist doch alles ganz einfach, den Kommentaren nach zu schließen. Ich wußte gar nicht das “schwierige Themen” bedeutet “Themen, über die wir uns nur versteckt äußern dürfen, weil uns sonst die Fakten um die Ohren gehauen werden.”

Zitat von »David«
allerdings wird schonmal Kritik an Zuständen im islamischen Kontext laut. Das ist in einer Stadt wie Brüssel wohl nicht zu vermeiden.

Sag ich doch: ausländerfeindliche Hetze.

Zitat von »David«
Was für Hassideen?

Deine. und die von Luci und die von Email23 beispielsweise.

Unglaublich. Wir sind hier genauso, bzw noch viel mehr Ausländer als die und dann die Leute so beschimpfen.

Zitat von »David«
Es gibt seit einigen Jahren Massenauswanderungen von Leuten, die die Kriminalität und Islamisierung nicht mehr ertragen.

So’n Stuß. Quatsch mit Soße. Oder sollte das der Grund sein, warum VB und FN bei den letzten Wahlen so abgeschifft sind? Du beziehst Deine Informationen wohl aus VB-Propaganda?

Zitat von »David«
Eben. Warum musstest du noch “deutsche” anhängen? Die wohnen fast ausschließlich im Osten, aus o.g. Gründen.

Ich habe deutsche angehängt, weil meine eigenen dabei sind, mit Verlaub. Die größte DeutschenKONZENTRATION ist in Kraainem, Wezembeek-Oppem (5%) sowie Tervuren und Woluwe-St.Pierre (3%). Das sind aber bevölkerungsschwache Gemeinden. Die größte ANZAHL Deutscher wohnt in Brüssel-Stadt und Ixelles, nicht im Osten. Noch so ein Vorurteil. Wäre nett, wenn man sich zuerst informieren würde, bevor man loslegt mit Schreiben. In Schaerbeek sind wir übrigens ca. 700 (ohne die vielen Eingebürgerten natürlich)

Zitat von »David«
Das wurde nicht behauptet. Halal bedeutet geschächtet – Halsschnitt bei vollem Bewusstsein. Übermäßig häufige Skandale sind dagegen Realität. Ich finde dieses Kommentar unerhört.

Das in Brüssel verkaufte Halal-Fleisch kommt von den Schlachthöfen in Anderlecht. Die werden regelmäßig auf die Einhaltung der entsprechenden EU-Richtlinien überprüft. Seit 1987 gab es da keine Probleme mehr. Und von 1981-1986 ging es nicht um Halalfleisch. Schächten oder nicht Schächten hat nichts mit Hygiene zu tun, wie von Luci natürlich behauptet wurde, siehe oben, sondern mit Tierschutz und Religionsfreiheit.

Ich habe mich gerade etwas in die “Diskussion” zu den Sans-Papiers durchgelesen. Ich kann den Eindruck nicht loswerden, daß da manch selbsterklärter “Belgien-Fan” sehr deutsch denkt. Von Ausnahmen abgesehen denken – genauer genommen: handeln – Belgier grundsätzlich nicht nach Anleitung von großen Prinzipien, wie “hart bleiben”. Und wenn sie so etws sagen, handeln sie nicht danach. Das ist genau der Haupt-Unterschied zwischen Deutschland und Belgien: Aus Menschlichkeit regularisieren die Belgier Sans-Papiers und helfen ihnen. Die Belgier haben im Zweiten Weltkrieg die Hälfte der im Land befindlichen Juden gerettet, übrigens obwohl die meisten davon erst wenige Jahre vorher aus Deutschland, Polen etc. als Flüchtlinge hierhergekommen waren. Der Chef des SD in Belgien schrieb nach Berlin: “Die Belgier halten die Juden für Menschen”. Genau. Und das können wir von ihnen lernen. Das war jetzt mein letzter Beitrag von heute, ich habe andere Sachen zu tun, als mich mit Rechtsradikalen rumzuschlagen. Wer will, kann gerne bei mir eine Stadtführung durch St.Josse, Nieder-Schaerbeek, Alt-Molenbeek oder Kureghem buchen, mache ich oft und gerne :-).

PS: Die Beginenhofkirche wurde oft und lange besetzt, weil der Pastor und die Kirchfabrik sie dazu eingeladen haben, wie viele andere Kirchen in Belgien, die man nicht so häufig im Fernsehen sieht, beispielsweise St. Suzanne in Schaerbeek. Das eine Mal, das Besetzer ohne Absprache in die Beginenhofkirche gegangen sind, wurden sie hinausgeworfen. Und nach Urin stinkt es nicht in der Kirche, die Stadt hatte Toiletten neben die Kirche gestellt. In der Kirche stank es nach Schweiß usw., weil die Leute sich nirgends waschen können und Kirchen nicht gut durchlüftet werden können. Aber jetzt bringe ich wieder Fakten, und das interessiert ja doch niemanden hier.

Tschüß!

Administrator, 7.8.9, 21:20

Der Thread ist vorläufig geschlossen.
Der Account von malte ist wegen schweren Verstößen gegen die Forenregeln gelöscht.

Und dann ging es weiter:

Der Beitrag »Döner ist lecker!« von »malte« (Heute, 15:13) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).

Der Beitrag von »David« (Heute, 15:16) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).

Der Beitrag von »malte« (Heute, 17:27) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).

Der Beitrag von »luci« (Heute, 17:58) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).

Der Beitrag von »David« (Heute, 18:13) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).

Der Beitrag »verwundert« von »malte« (Heute, 19:37) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).

Der Beitrag von »Heike« (Heute, 19:55) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).

Der Beitrag von »David« (Heute, 20:29) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).
Der Beitrag »letzter kommentar für heute« von »malte« (Heute, 21:07) wurde vom Benutzer »Administrator« gelöscht (Heute, 22:19).

Und dann hat man auch meine anderen Beiträge gelöscht, den in dem ich auf die Frage, wo man denn deutschsprachige Stadtführungen finden könne in Brüssel meine eigenen anbot, den, in dem ich auf mein Seminar aufmerksam machte, den in dem ich zustimmte, daß die neuen Regeln von ebay belgien inakzeptabel sind… Kurz: Ich existiere nicht mehr :-)

Jetzt wißt Ihr also, was von dem Internetforum zu halten ist…

07/08/2009 (22:52) Schlagworte: DE,Notizbuch ::

Double nationalité

Réponse à la question pourquoi ça poserait problème d’enlever une nationalité à quelqu’un qui en a deux:

“Déposséder quelqu’un de sa nationalité n’est de toute façon pas une forme de dialogue, mais de fin de dialogue. C’était en Allemagne, en 1933, qu’on a commencé de déposséder des gens qu’on trouvait “différent”, “pas assez intégré”, “pas intégrable” de leur nationalité. Pour moi, comme Allemand, cette invention nazi reste une mesure d’extrême-droite, désolé.

Du droit international, la double-nationalité ne joue que dans les pays tiers. Dans et pour un pays dont on a la nationalité on est uniquement un ressortissant de ce pays. Seulement dans les pays tiers, on peut choisir quelle nationalité à utiliser. Je ne vois pas de problèmes connectés à ca?

Je ne vois pas de lien entre la possession d’une deuxième nationalité et si quelqu’un est capable de vivre en paix avec ses voisins et ses concitoyens. Je me souviens par exemple d’un monsieur qui tuait un couple des voisins dans la Rue Vanderlinden avant de mettre du feu à la maison…

Pour l’anecdote, la Belgique était fondée par quelqu’un qui était aussi bien Français que Néerlandais (M. Rogier) et ensuite on s’invitait quelqu’un de la nationalité du minuscule pays de Saxe-Cobourg-Gotha, naturalisé russe, naturalisé britannique, presque naturalisé grecque, mais finalement naturalisé belge. Est-ce que quelqu’un sait si ce monsieur avait abandonné ses autres nationalités?”

commentaire sur www.parlemento.com

Réponse à la question pourquoi il y’aurait intérêt de l’avoir:

“Il y a (1) des raisons pratiques et des (2) raisons émotionnelles.

(1) il y a souvent des formalités et restrictions administratives très lourdes pour des étrangers, la vie devient souvent plus facile si on a la nationalité du pays dans lequel on vit. D’autre part, abandonner l’ancienne nationalité peut créer des problèmes, si on a encore de la famille, des terres etc. là bas. Il y a des pays qui font une différence pour les héritages par exemple.

(2) Si vous avez des parents de différentes nationalités ou vous vivez entre deux pays ou vous émigrez, vous allez toujours vous sentir liés à deux pays. Pourquoi forcer des gens de faire des choix douloureux (pour vous ou pour vos parents)?

C’est assez improbable aujourd’hui de voir la Belgique en guerre ouverte avec un des pays d’où viennent la plupart des immigrés… Sinon, le problème va toute d’abord se présenter pour les gens concernées eux-mêmes, et garder deux nationalités ou abandonner une, ne va pas beaucoup changer pour eux: de toute façon, dans les deux pays, on va vous suspecter de travailler pour l’ennemie. Les Américains d’origine japonaise étaient internés pendant la deuxième guerre mondiale en États-Unis, même des gens qui ne savaient même plus parler le japonais …”

commentaire sur www.parlemento.com

07/09

03/08/2009 (10:52) Schlagworte: FR,Notizbuch ::

Schriftstellerdasein

“Vorbereitet auf alles was man gegen den Werther vorbringen würde, fand ich so viele Widerreden keineswegs verdrießlich; aber daran hatte ich nicht gedacht, daß mir durch teilnehmende wohlwollende Seelen eine unleidliche Qual bereitet sei; denn anstatt daß mir jemand über mein Büchlein, wie es lag, etwas Verbindliches gesagt hätte, so wollten sie sämtlich ein für allemal wissen, was denn eigentlich an der Sache wahr sei; worüber ich denn sehr ärgerlich wurde, und mich meistens höchst unartig dagegen äußerte. Denn diese Frage zu beantworten, hätte ich mein Werkchen, an dem ich so lange gesonnen, um so manchen Elementen eine poetische Einheit zu geben, wieder zerrupfen und die Form zerstören müssen, wodurch ja die wahrhaften Bestandteile selbst wo nicht vernichtet, wenigstens zerstreut und verzettelt worden wären. …

Dergleichen peinliche Forschungen hoffte ich in einiger Zeit loszuwerden; allein sie begleiteten mich durchs ganze Leben. Ich suchte mich davor auf Reisen durchs Inkognito zu retten, aber auch dieses Hülfsmittel wurde mir unversehends vereitelt, und so war der Verfasser jenes Werkchens, wenn er ja etwas Unrechtes und Schädliches getan, dafür genugsam, ja übermäßig durch solche unausweichliche Zudringlichkeiten bestraft.

Auf diese Weise bedrängt, ward er nur allzusehr gewahr, daß Autoren und Publikum durch eine ungeheure Kluft getrennt sind, wovon sie, zum ihrem Glück, beiderseits keinen Begriff haben. Wie vergeblich daher alle Vorreden seien, hatte er schon längst eingesehen: denn je mehr man seine Absicht klar zu machen gedenkt, zu desto mehr Verwirrung gibt man Anlaß. … Mit einer verwandten Eigenheit der Leser, die uns besonders bei denen, welche ihr Urteil drucken lassen, ganz komisch auffällt, ward ich gleichfalls früh bekannt. Sie leben nämlich in dem Wahn, man werde, indem man etwas leistet, ihr Schuldner, und bleibe jederzeit noch weit zurück hinter dem was sie eigentlich wollten und wünschten, ob sie gleich kurz vorher, ehe sie unsere Arbeit gesehn, noch gar keinen Begriff hatten, daß so etwas vorhanden oder nur möglich sein könnte.

Alles dieses beiseite gesetzt, so war nun das größte Glück oder Unglück, daß jedermann von diesem seltsamen jungen Autor, der so unvermutet und so kühn hervorgetreten, Kenntnis gewinnen wollte. Man verlangte ihn zu sehen, zu sprechen, auch in der Ferne etwas von ihm zu vernehmen, und so hatte er einen höchst bedeutenden, bald erfreulichen, bald unerquicklichen, immer aber zerstreuenden Zudrang zu erfahren. Denn es lagen angefangene Arbeiten genug vor ihm, ja es wäre für einige Jahre hinreichend zu tun gewesen, wenn er mit hergebrachter Liebe sich daran hätte halten können; aber es war aus der Stille, der Dämmerung, der Dunkelheit, welche ganz allein die reinen Produktionen begünstigen kann, in den Lärmen des Tageslichts hervorgezogen …”

Johann Wolfgang von Goethe: Dichtung und Wahrheit, Goethes Werke in zehn Bänden, achter Band, Zürich: Artemis, 1962, S. 646-649.

07/09

02/08/2009 (14:39) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Bravheit

“Noch eine allgemeine Bemerkung steht hier an der rechten Stelle, daß nämlich bei dem Emporwachsen der Kinder aus den gesitteten Ständen ein sehr großer Widerspruch zum Vorschein kommt, ich meine den, daß sie von Eltern und Lehrern angemahnt und angeleitet werden, sich mäßig, verständig, ja vernünftig zu betragen, niemandem aus Mutwillen oder Übermut ein Leids zuzufügen und alle gehässigen Regungen, die sich an ihnen entwickeln möchten, zu unterdrücken; daß nun aber im Gegenteil, während die jungen Geschöpfe mit einer solchen Übung beschäftigt sind, die von andern das zu leiden haben, was an ihnen gescholten wird und höchlich verpönt ist. Dadurch kommen die armen Wesen zwischen dem Naturzustande und dem der Zivilisation gar erbärmlich in die Klemme und werden, je nachdem die Charakter sind, entweder tückisch, oder gewaltsam aufbrausend, wenn sie eine Zeitlang an sich gehalten haben.

Gewalt ist eher mit Gewalt zu vertreiben; aber ein gut gesinntes, zur Liebe und Teilnahme geneigtes Kind weiß dem Hohn und dem bösen Willen wenig entgegenzusetzen. …”

aus: Johann Wolfgang von Goethe: Dichtung und Wahrheit, Goethes Werke in zehn Bänden, achter Band, Zürich: Artemis 1962, S.78/79.

07/09

01/08/2009 (23:28) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Öffentlicher Raum

“Die ‘Privatisierung öffentlicher Räume’ wird schon seit einigen Jahren als deutlichstes Krisenphänomen genannt. Aber was ist damit gemeint? Bei genauerem Hinschauen zeigt sich, dass das ein äußerst schillernder Begriff ist. …

Gibt es eine Flächenbilanz, die die These von der Zunahme privater Raum-Produktion in den Städten belegt? … ist Stadtentwicklung nicht immer (schon) Aufgabe privater Akteure? …

Die Arbeitersiedlungen etwa: Erbaut von Unternehmern und bis ins Detail des alltäglichen Verhaltens ihrer Bewohner von eben diesem Unternehmen kontrolliert. … Im Ruhrgebiet ist von ‘verbotenen Städten’ die Rede. Damit werden die riesigen Werksgelände des Montankomplees angesprochen, die durch Mauern und Werksschutz von der Außenwelt abgeschirmt waren, Areale mit Straßen, Plätzen, Schienen und zahlreichen Gebäudekomplexen, deren Größe die alten historischen Kerne der Städte, an die sie sich anlehnten, oft um ein Mehrfaches übertrafen. …

Viele scheinen beim Stichwort ‘Privatisierung’ davon auszugehen, dass ehemals öffentlich nutzbare Räume privat angeeignet und reguliert würden. Eine solche Usurpation dürfte jedoch eine seltene Ausnahme sein … Die Regel ist vielmehr, dass von privaten Akteuren auf privatem Grund zusätzliche Räume produziert werden. …

Wer von ‘Privatisierung’ spricht, kann also keine mengenmäßige Reduktion nutzbarer Räume meinen. Vielmehr gibt es gute Gründe zu der Annahme, dass seit den 80er-Jahren eher eine deutliche flächenmäßige Ausweitung öffentlicher Räume in den Städten zu verzeichnen ist:

  • Die Innenentwicklung führt dazu, dass viele vormals abgeschottete Bereiche (Bahn-, Hafen-, Kasernen-, Industriegelände) wieder zugänglich wurden: Auch hier entstanden Parks, Plätze, Straßen.
  • Verkehrsberuhigung, Wohnstraßen, Erweiterungen von Fußgängerzonen etc. führten … seit den 70er-Jahren zu einem Rückgewinn öffentlichg nutzbarer (nicht nur dem Verkehr zugewiesener) Räume. …”

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aus: Klaus Selle: Öffentliche Räume in der europäischen Stadt – Verfall und Ende oder Wandel und Belebung? Reden und Gegenreden. In: Walter Siebel: Die europäische Stadt, Frankfurt: Suhrkamp 2004, S.135-140

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01/08/2009 (12:35) Schlagworte: DE,Lesebuch ::
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