Dorothea
Bössel
* vor 1592
+ ?
oo 15.06.1608 Suhl: Martin Ernst (* vor 1587 Suhl)
Quellen:
- Mitteilung Andre Gressler, Juni 2013:
"16 Jacob (vor 1610 in Suhl) Bössel.16 Born bef 1568 in Suhl.6,3 Jacob (vor 1610 in Suhl) died in Suhl bef 1601; er war 33.6,3
auch Bössel, Pössel, Posselt, Posselius geschrieben15;
Am 29.1.1602 wird sein hinterlassener Sohn Taufpate in Suhl: “Iohannis Cæsaris Sutoris filiolus, susceptore Iohanne Posselio, Jacobi F. relicto serario, Valentinj Rauschen privigno.”6;
Am 21.2.1610 heiratet in Suhl sein hinterlassener Sohn als “Jacob pössel Jacobi p. f. r. Valentini Rauschen privigy”6;
Bef 1589, als Jacob (vor 1610 in Suhl) 21 war, married er Dorothea (∞ Bössel/Rausch)6, in Suhl.6,3
17 Dorothea (∞ Bössel/Rausch).6 Born bef 1573 in Suhl.6,3 Dorothea (∞ Bössel/Rausch) died in Suhl am6 Sep 1608; sie war 35.6
Am 29.1.1602 wird ihr Sohn in Suhl Taufpate als “Iohanne Posselio, Jacobi F. relicto serario, Valentinj Rauschen privigno.”6:
Tote, Suhl (Hauptkirche), 6.9.1608: “6. Septembr. Dorothea Valentinj Rauschen serarij coniux.”6
"
- oeter Arfmann / Rolf Kallmeyer: J.P. Sauer & Sohn, Geschichte der ältesten deutschen Waffenfabrik, gegründet 1751 - Suhler Zeit - Eckernförder Zeit:
"... Die erste Nachricht über die Handfeuerwaffenherstellung in Suhl ist von 1503. Ehemalige Panzerer und harnischschmiede fertigten nun außer Rüstungen, Helmen, Schwertern, Armbrusten und Hellebarden auch schwarze 'Feuerbüchsen', verbeinte 'Feuerbüchsen, Pirschbüchsen und Musketenzünder' (Luntenschlosse) an. Aus einem Berucht des Jahres 1606 geht hervor, 'dass vor vielen noch erdenklichen Jahren von zwei Personen allhier zu Sula Büchsenrohr zu schmieden angefangen und dass sie ihre Rohre ganz bloß und ungeschäftet nach Nürnberg überführt und geliefert haben'.
Im Jahre 1535 wurde eine Suhler Notlage zur Chance, Nur zwei Eisenhämmer waren in Betrieb, weitere sechs lagen brach, Aus Nürnberg und Augsburg siedelten sich sechs Schmiedemeister in Suhl an: Georg Aiermann, Georg Brockmeier, Hans Groß, Endres Meurer, Balthasar Steierwald und Hans Wunderlich. Sie bildeten eine besondere Interessengemeinschaft und begannen Rohre zu schmieden. Den beiden einheimischen Stephan Driesel und Heinz Brei wurde das Rohrschmieden beigebracht. Im Jahre 1555 verarbeiteten die sechs Schmiedemeister in einer Woche 20 1/2 Zentner Eisen zu 526 kleinen und größeren Rohren. Diese Rohre, die späteren Gewehrläufe, wurden bis Mitte des 19. Jahrhunderts wie folgt hergestellt: Ein Stück Flacheisen, die so genannte Schiene, wird der Länge nach über einem Dorn zugeschmiedet und die Längsnaht verschweißt. Die geschmiedeten Läufe hatten also schon eine Öffnung, die nur aufgebohrt wurde. Einige der Rohrschmiedemeister befassten sich mit der weiteren kompletten handfeuerwaffenherstellung. Der weitaus größere Teil der Läufe wurde jedoch an die sich bildende Gruppe der Büchsenmacher verkauft.
Bis ins Jahr 1600 entwickelte sich die Handfeuerwaffenherstellung so rasant, dass über 200 Suhler eingespannt waren. Das Verlagssystem wurde entwickelt, das heißt, Kaufleute erwarben von den Büchsenmachern deren Produkte und organisierten durch Waffenhandel auf Messen und Märkten den Verkauf. Aus den Verlegern wurden Gewehrhändler.
Das 16. und 17. Jahrhundert war geprägt von nicht endenwollenden Auseinandersetzungen zwischen Rohrschmiedebesitzern, Büchsenmachern, Schäftern und Gewehrhäändlern. Die einzelnen Handwerke gaben sich Innungen: 22. Januar 1563 - Innung der Büchsenmacher, Sporer und Windenmacher, 4. April 1579 - Innung der Rohrschmiede, 22. Mai 1607, basierend auf einem ersten Entwurf von 1593 - die Schäfter. Am 28. März 1564 wurde eine 'Beschauordung für die Meister des Büchsenmacherhandwerkes des Stadtfleckens Sula' erlassen. Zwei Schaumeister waren danach zu wählen und alle Rohre, die über eine Elle lang sind, zu kontrollieren. Die guten Rohre wurden mit dem Schauzeichen, einer 'Henne' versehen, dem Wappentier der Grafen von Henneberg. Ab 1596 kam das Zeichen 'SVL' hinzu.
Die Stadt entwickelte sich zum Zentrum der Handfeuerwaffenherstellung in Europa. Das Besondere ist die zu tausenden Exemplaren gefertigte gebrauchstüchtige Militärwaffe. Bezeichnungen wie 'das deutsche Damaskus', 'Deutschlands Zeughaus' oder 'Waffen- und Rüstkammer Europas' unterstreichen die damalige große Bedeutung von Suhl. Mit Beginn des 30-jährigend Krieges 1618 erreichten die Militärwaffenbestellungen ihren Höhepunkt.
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Am 16. Oktober 1634, dem Gallustage, wurde Suhl durch koratische truppen im Duenste der kaiserlichen Liga gebrandschatzt. Suhl ging in Flammen auf. Es erreichte nie wieder die wirtschaftliche Macht, die es zwischen 1500 und 1634 einnahm.
Immer mehr Gewehrhändler versuchten sich in Suhl zu etablieren. Streitigkeiten blieben nicht aus. Am 19. Dezember 1669 wurde durch Haupthaldelsrezess festgelegt, wer Gewehrhändler sein durfte. 43 wurden als tauglich eingestuft, darunter 10 Gewehrhändler, die gleichzeitig Ratsherren waren. Da es nur 12 Ratsherren in Suhl gab, war klar, welche Interessen vor allem vertreten wurden. ... Weitere Handelsrezesse folgten. Einige wenige Gewehrhändler bauten ihr Monopol immer weiter aus. Die zuliefernden Büchsenmacher mit ihren Innungen verloren mehr und mehr an Macht. ...
1718 kam Suhl unter die Regierung Kursachsens. Bereits nach nur 11 Jahren bestellte die sächsische Armee keine Gewehre mehr in Suhl. Die Lieferungen ins Ausland wurden den Suhlern ebenfalls untersagt. Haptgründe hierfür waren zum einen die schlechte Qualität der gelieferten Militräwaffen, zum anderen der Kampf zwischen den großen Gewehrhändlern und den Büchsenmachermeistern in Suhl. ...
Im 18. Jahrhundert bekam Suhl europäische Konkurrenz. König August I. von Polen und Kurfürst von Sachsen holte 1703 zahlreiche Handwerker nach Olbernhau, darunter viele Suhler, zur Gründunge iner Gewehrfabrik. 1722 entstand die Gewehrfabrikation in Potsdam. Seit langem schon war Lüttich stärkster Konkurrent von Suhl. Den Lütticher Gewehrhändlern war es möglich, das gleiche Modell zu weit niedrigerem Preis zu liefern aus die Suhler Gewehrhändler. ...
Der schwärzeste Tag in der Chronik der stadt Suhl ist der 1. Mai 1753. Eine fürchterliche Feuersbrunst verwandelte die Stadt in einen Aschehaufen. Viele Menschen verloren ihr Leben. Die Werkstätten von 82 Büchsenmachermeistern, 60 Schäftern und 9 von 10 Rohrschmieden wurden ein Opfer der Flammen. Viele wichtige Dokumente gingen für immer verloren ... bereits am 16. Mai 1753 machten die Suhler Gewehrhändler Bössel, Anschütz, Spangenbergs Erben (also Johann Wilhelm Spangenberg, 1722-1795) und Sauer (Lorenz Sauer 1702-1779) eine Eingabe wegen des Baus zweier Feueressen in Suhl-Neundorf.
Schnell sprach sich der Stadtbrand herum. Viele deutsche Städte, aber auch Züroich, Basel und Warschau unterstützten den Wiederaufbau. Mit geringem Erfolg wurde sogar eine Lotterie ins Leben gerufen. 1753 baten die Obermeister des Rohrschmiede-, Büchsenmacher- und Schäfterhandwerks Johann Christian Pfeiffer, Valtin Kolb und Balthasar Eichhorn die kniglich-sächsische Regierung um Hilfe. ...
In einer Handelszeitung aus dem Jahre 1786 wird berichtet: das kurfürstlich-sächsische Hauptzeughaus zu Dresden steht wegen jährlicher Lieferungen mit folgenden Suhler Gewehrhandlungen in Verbindung: Wilhelm und Heinrich Spangenberg, Johann Mattheus Anschütz, sonst Bössel und Anschütz, Johann Paul Sauer, sonst Johann Gottlieb Horneffer und Lorenz Sauer sel. Söhne. ...
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