Quellen:
- Ahnentafeln Karl
Heinemann, im Familienbesitz Woydt
- Stammbaum
Göddeim Internet
- Kirsten Rickes Stammtafeln im Internet
- Im Internet
des Sauerländers Laubers
Verzeichnis der Haus- und Hofnamen / index of farmhouses im Kirchspiel Remblinghausen
gefunden für Gemeinde Remblinghausen, Ortsteil Enkhausen: Bewohner Wullenweber,
Band III, Seite 284.- NOCH AUSWERTEN...
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Personenbogen Jodocus bei Goedde
- Stadt Meschede zu den Höfen in Enkhausen:
"Enkhausen
... die kleine Ortschaft im grünen Wiesental der Henne: Ein gutes Dutzend Höfe und Häuser lagen, einzeln oder in Gruppen, längs der großen Straße. Mit der neuen, größeren Hennetalsperre ging die lange und ereignisreiche Geschichte dieses Dörfchens und seiner Höfe zu Ende, deren Bewohner nahe der versunkenen Wohnstatt ein neues Heim erbauten oder in der Fremde ihr Glück suchten.
Die Frage nach der Besiedlung des Hennetals und der Entstehung dieser Ortschaft lässt sich kaum beantworten; denn keine Urkunde oder Chronik gibt darüber Auskunft. Allein der Name, vor allem die Endung -hausen, die Enkhausen - früher Teynchusen - mit acht weiteren Siedlungen im Kirchspiel Remblinghausen gemeinsam hat, ist ein Zeichen seines hohen Alters. Nimmt man doch an, dass die meisten dieser Ortsbezeichnungen in den ersten Zeiten der germanischen Ansiedlung geschaffen worden sind.
Enkhausens früheste urkundliche Erwähnung datiert erst vom 11.1.1347, da der Kölner Erzbischof Walram die Trennung der Einkünfte von Propst und Kapitel des Kollegiatstiftes Meschede bestätigte. Als Einkünfte des Propstes waren u.a. festgesetzt: Die Zehnten der Ländereien in den Dörfern Berchusen, Heynnelar (Hellern), Imenhusen, superiori et inferiori Theynchusen (Ober- und Nieder-Enkhausen) sowie Ober- und Nieder-Mielinghausen. Dieser Enkhauser Naturalzehnte, der später teilweise an eine Mescheder Stiftsvikarie zu liefern war, wurde noch im 19. Jahrhundert erhoben und ist erst in der preußischen Zeit abgelöst worden. Die Ortschaft hat sich demnach aus zwei Siedlungskernen entwickelt; doch war diese Unterscheidung später längst ungebräuchlich geworden. Nieder-Enkhausen bestand bereits im Mittelalter aus zwei Höfen, dem Nieder- oder später Coërs-(Cordes-)Hof und dem etwas höher gelegenen Hof, der seit dem 16. Jahrhundert Wullenweber-Hof genannt wurde. Beide Höfe waren alte Bestandteile der ausgedehnten Grundherrschaft des im 9. Jahrhundert entstandenen Frauenstifts in Meschede und wurden später in Lehnhöfe des Stiftspropstes verwandelt. Die Lehenseigenschaft beider Höfe endete erst am 10.2.1810, als sie nach der Säkularisation des Stiftes Meschede durch den Großherzog von Hessen, den neuen Lehnsherrn, allodifiziert, d. h. in freies Eigentum umgewandelt wurden.
In Ober-Enkhausen befanden sich im 14. Jahrhundert zwei Höfe im Besitz einer adeligen Familie Kerl. Am 10. Oktober 1366 überließ Heinrich von Kerl, Kanonikus an St. Kunibert in Köln, die beiden Höfe zu Overn-teynchusen - später Schäfer und Hogrebe genannt - dem Stift Meschede, das dieselben bis nach 1800 an Kolonen in Pacht gab.
Ein Güterverzeichnis des Stiftes Meschede aus dem 14. Jahrhundert führt eine Abgabe von einem Hof „to den Mesteren“ auf. Der Hof lag etwas oberhalb der anderen Höfe in einem Seitental der Henne. Der spätere Hofname Mestermann ist wohl aus der Ortsbezeichnung entstanden.
Durch diese fünf Höfe blieb der Umfang des Dorfes Enkhausen bis zum Ende des Mittelalters bestimmt. Vor 1600 entstand in der Nähe der Dorfkapelle ein kleinerer Kotten, dem der Hausname „Hütters“ beigelegt wurde. Ein Lagerbuch von 1599 nennt daher Elsa Hütters, eine Witwe, die in einer Hütte auf des Dorfes Kapellenkirchhof wohnt.
1785 verzeichnet man in Enkhausen 6 Wohnhäuser mit 6 Backhäusern und 14 Nebengebäuden; als Einwohner 31 Personen über 12 Jahre und 5 Kinder, dazu an Vieh 18 Pferde , 50 Stück Hornvieh, 79 Schafe und 16 Schweine.
Coërs, der Niedere Hof
Seine Inhaber als Lehnträger des Mescheder Propstes können seit 1519 fast lückenlos aufgezählt werden. Cordt von Rarbeke, der 1532 und 1555 belehnt wurde, gab wohl dem Hof seinen neuen Namen. Spätere Besitzer führten durch etliche Generationen den Familiennamen Cordes. Caspar Cordes starb 1793 als letzter Namensträger. Seine Nichte heiratete 1796 den Franz Grewe aus Schüren, dessen Nachkommen bis zur Neuzeit im Besitz des Hofes blieben. Franz Grewe erbaute 1810 das neue Wohnhaus mit der eigenartigen, aber aus den politischen Zeitverhältnissen zu verstehenden Giebelinschrift: „Etes-vous mon ami, entrez toujours, Etes-vous l’ennemi, restez loin d’ici.“ Caspar Grewe vergrößerte den Hof durch den Erwerb einiger Grundstücke des zersplitterten Nachbarhofes Wullenweber. Seit ca 1900 bewohnte den Hof dann die Familie Schulte, die damals ihre alte Besitzung in Immenhausen verlassen mußte.
Wullenweber
Lehnbriefe über den Hof liegen seit 1481 vor, da Thonis von Thenehusen vom Propst Wilhelm Westphal belehnt wurde. Dieser Lehenshof lag mit dem Nachbarhof Coers im unteren Teil des Dorfes Enkhausen. Seitdem Hans Wullenweber 1525 erwarb, findet sich dieser Name als Hofname. Die Länder lagen mit denen der anderen Höfe im Gemenge. Der Hof, ein sogenanntes Vollspanngut, das vier Pferde halten konnte, ging unter seinem letzten Besitzer Jodocus Wullenweber nach 1800 wirtschaftlich zurück. Das Lehen wurde 1810 in ein freies Eigentum verwandelt und 1817 war der größte Teil verkauft oder verpfändet. Die Ländereien wurden an 15 Nachfolgern übergeben und so zersplittert. Der Niedergang dieses Hofes war die Voraussetzung für die Entstehung neuer Hausstätten.
Mestermann
Bis 1571 war dies ein freier Erbhof und nur in Lehensabhängigkeit der Herren von Padberg, wurde derselbe von Arndt in den Mestern an Gerhardt von Meschede zu Alme verkauft. 1670 waren noch die von Meschede Grundherren des Hofes, doch scheint dieser später an die von Westphalen zu Laer übergegangen zu sein. 1701 heiratete Rotger Fuchte auf den Hof und nahm den Namen Mestermann an. Der 1764 dort eingeheiratete Josef Wilmers mußte nach 1785 den Hof auf Veranlassung des Grundherren verlassen. Schon 1783 bezeichnete ein Schatzregister den Hof als wüst und den Mestermann als arm. Caspar Wullenweber, der, seit 1771 verheiratet, bei seinem Bruder in Hutters Haus lebte, trat vor 1788 die Nachfolge an. Sein Sohn Johann Wullenweber errichtete 1833 das neue Wohnhaus mit der durch Umbau etwas beeinträchtigten Giebelseite. Auf dem Hof, der durch die neue Stauhöhe der Hennetalsperre eben noch erreicht wurde, lebte zu dem Zeitpunkt die sechste Generation Wullenweber mit ihren Kindern.
Hogrebe
Eine Reihe von Gewinnbriefen des Stifts Meschede unterrichtet über die Kolonen dieses Pachthofes, ihre zwölfjährige Pachtzeit und ihre Abgaben. Öfter kam ein Wechsel der Pächter vor. 1691 zog ein Joh. Hogrebe nach Berghausen bei Fredeburg, nachdem er in 15 Jahren den Hof wesentlich verbessert, auch an die Stelle von unbrauchbaren Holzapfel- oder Sorksbäumen einen guten Obstgarten hergerichtet hatte. Von 1760 bis 1770 lag das Gut nach dem Ableben der vorigen Pächter wüst, worauf es Friedrich Ricker übernahm. Auf diesen folgte sein Sohn Rötger Ricker und 1818 übernahm Anton Rettler den Besitz, der sich noch beim Bau der Hennetalsperre in den Händen seiner Nachkommen befand
Schaefers
Auch auf diesem Kolonat des Stifts Meschede fand öfter ein Wechsel der Pächter statt. 1788 übernahm nach dem Tode des vorigen Pächters (Jodocus Schulte) Franz Hardebusch den Hof. 1799 folgte durch Einheirat Lorenz Flashaar aus Büenfeld. Dessen Sohn Johann erbaute 1829 ein neues Gebäude und löste 1842 die aus dem Rechtsverhältnis herrührenden Verpflichtungen ab. Leider wurde um 1890 diese Besitzung zersplittert, so dass das Wohnhaus zum Schluss nur noch als Scheune diente, während die frühere Scheune zum Wohnhaus Stappert ausgebaut worden war.
Hütter
Seit 1744 lebte in diesem Haus ein Zweig der Familie Wullenweber, worin 1814 Hermann Knoche aus Altenilpe einheiratete. Seine Nachkommen wohnten bis zum Bau der Hennetalsperre dort. Hermann Knoche vergrößerte die Besitzung bedeutend durch Grundstücke von dem alten Wullenweber-Hof. Dessen Sohn Michael Knoche erbaute nach der Hausinschrift 1863 das bis zum Schluss noch vorhandene Wohnhaus. Vor 1790 lag Enkhausen abseits größerer Verkehrswege; denn die alte Landstraße Meschede-Bremke berührte nur seine westliche Feldflur in der Höhe des Hollensteins. Die Anlage eines neuen Postweges durch das Hennetal und später dessen Ausbau zur Koblenz-Mindener Landstraße brachten neuen Auftrieb in das kleine Dorf.
Auf Grundstücken des zersplitterten Wullenweber-Hofes entstanden neue Hausstätten: Jodokus Ackermann genannt Wullenweber, später Kotthoff; Anton Ackermann - später Greve; Jodocus Mütherich; Friedrich Ricker. Franz Starke erwarb ein Grundstück von Rettler und erbaute darauf sein Wohnhaus - später Wiesemann; Caspar Ricke errichtete sein Haus auf Mestermanns Grund - später Kotthoff-Mielinghausen. Auch zwei Gewerbebetriebe entstanden um die Mitte des 19. Jahrhunderts, eine Mahlmühle und eine Knochenmühle, beide durch die Wasserkraft der Henne getrieben, aber zur Zeit des Talsperrenbaus schon wieder stillgelegt.
Wullenweber zu Enkhausen
Dieser Lehenshof vom Stift Meschede lag mit dem Nachbarhof Coers im unteren Teil des Dorfes Enkhausen. Das Lehen wurde 1810 in ein freies Eigentum verwandelt. Unter dem letzten Besitzer Johann Jodveus Wullenweber ging der Hof um 1820 immer mehr zurück, so dass es zum Verkauf kam, wodurch die Ländereien an 15 Nachfolger zersplitterten. Im Jahr 1905 zählte das Dorf 76 Einwohner in 13 bewohnten Häusern.
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