Quellen:
- Tschegg, Kurt: Sebastian Ritter von Froschauer. Erster Landeshauptmann von Vorarlberg. Ein Beitrag zur Geschichte der Demokratie in Vorarlberg. Phil.Diss. Innsbruck 1972, S.10.
- Gemeinderundschau Schlanders etc., Juni 2013:
"Die neuen Straßennamen
in den Fraktionen Kortsch, Göflan und Vetzan
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Teil I
Vetzan und seine Straßennamen - ein Deutungsversuch:
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"Tappeinweg: Dieser zweigt beim Kellerhaus ab und endet bei der Kreuzung Schlandersberg - Tappein. Er leitet den Namen von der Familie Tappeiner ab.
Bei Staffler scheint die Familie Tappeiner erstmals 1762 als Besitzerin des „Schmalzhofes” oder (ban Tappeiner) in einem Hausbrief auf. Franz Moritz Froschauer von Moosburg zu Mühlrain in Latsch verkaufte mit Zustimmung des Kelleramtes und des Pfarrgotteshauses daselbst als Grundherr dem Georg Tappeiner den Fahlhof
zu Vezan. Dazu gehörten unter anderem der Schmalzhof, der Greithacker und das Mayrlechen.
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Moaracker: Es ist dies die erste nach der Kirche rechts (beim Widum) abzweigende Gasse, die nach ca. 100 Metern in einer Siedlung endet. Bei Staffler finden wir folgenden Text, zitiert aus einer Urkunde
des Jahres 1539 aus dem Kirchenarchiv Schlanders: „ein Acker enthalb der Schlandraun, paut yez der schmalzmair zuo Veczn”. Im Gemeindearchiv Göflan findet sich 1560 folgende Nennung: ”Anndree Schmaltz hat ein Lechen genannt der Mayrhof als ein Acker von vierthalb Jauch …… das Häusl zu Mayr, ist eigen."
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In der Goswinchronik des Stiftes Marienberg aus dem 14. Jahrhundert finden wir den Weiler Vetzan mehrmals in unterschiedlicher Form erwähnt, und zwar „vetzano”, „vetzan”, „vetzanum”. Laut Dr. Egon Kühebacher gibt es bereits früher mehrere urkund-
liche Nennungen, so 1170 Vetzana, 1211 Vezana, 1249 Vetzan. Später finden wir wieder andere Bezeichnungen, so 1318 Vetano, 1322 Fezzan, 1424 Veczan, 1492 Feczn, 1560 Vezen. Seit 1779
findet man auch Vezzan. Man sieht, dass der Phantasie der früheren Schreiber keine Grenzen gesetzt waren. Dr. Kühebacher deutet Vetzanum Vezo + Anu als „Gut eines Vezo”."
- Höfe- und
Häusergeschichte in der Gemeinde Schlanders verfasst von Dr. Elias Prieth, 2004:
"Schmalzhof – E.Zl. 18/I ex E.Zl. 196/II
(„ban Tappeiner”)
Vetzan, Nr. 6
Bp. 11 (Wohn- und Wirtschaftsgebäude)
Ka. Nr. 168
Besitzer:
1994 (Gb) Michael Tappeiner (Übernahme)
1985 (Gb) Josef Tappeiner (Teilung)
1979 (Gb) Josef und Franz Tappeiner (Erbschein)
1953 (Gb) Martin und Franz Tappeiner (Teilung)
1931 (Gb) Martin, Franz, Maria und Christine Tappeiner (Erbschein)
1915 (Gb) Josef Tappeiner (Einantwortung)
1906 (Gb) Martin Tappeiner jun. (Kauf)
1863 (Vb, f. 4433) In der Abhandlung nach dem am 1. Juni verstorbenen Besitzer Martin Tappeiner wird der Schmalzhof dem noch mj. Sohn Martin zum Erbeigentum eingeantwortet, der Witwe Elisabeth geb. Stocker bis zu dessen erreichter Volljährigkeit dessen Genuss und Verwaltung überlassen.
1843 (Vb, f. 1487) Johann Tappeiner, Bauer am Schmalzhof, war am 1. September 1829 verstorben. In dessen Verlasshandlung am 4. Dezember war dessen Nachlassvermögen den noch mj. Kindern Martin (geb. 1822), Anna (geb. 1824) und Johann (geb. 1826) erbweise zugefallen, doch mit dem Besitzvorrecht für den Sohn Martin. Da dieser nun das 21. Lebensjahr erreicht hat, übergibt ihm jetzt die Mutter und Witwe Anna geb. Tappeiner den Schmalzhof.
1815 (Vb, 08.12.) Mit außergerichtlichem Kaufvertrag übergibt Anna Tappeiner, Frau des Thoman Tappeiner, ihrem ältesten Sohn Johann Tappeiner ihren ganzen Besitz: Die Güter des Schmalzhofes im Wert von 1700 fl, das Mayrhoflehen im Wert von 1600 fl und den Fahlhof im Wert von 3615 fl.
1791 (Vb, 13.10.) und 1784 (Vb, 17.05.) Anna Tappeiner kauft die Besitzungen des Schmalzhofes und des Fallhofes von ihrem Bruder Georg Tappeiner.
1779 (St. Ka. 168) Georg Tappeinerische Kinder namens Georg, Maria und Anna Tappeiner besitzen den Schmalzhof per 1866 fl 50 kr mit den Bestandteilen von lit. A (eine mit Nr. 6 signierte große Behausung, Stadel und Stallung) inklusive lit. O, dazu die Grundstücke unter Ka. Nr. 168 ½ inklusive Nr. 174.
1762 (RS) Georg Tappeiner kauft von Herrn Franz Moritz Froschauer die Besitzungen des Schmalzhofes mit dem Fahlhof und dem Mayrhoflehen.
1722 (RS) Johann Sebastian Froschauer, Witwer der Sabina von Plawenn, Besitzer des Schmalzhofanwesens ist verstorben. Die Schmalzhofbehausung war verlahnt worden. An dessen Stelle war ein Wirtschaftsgebäude errichtet worden.
1695 (RS) Sebastian Froschauer, Besitzer des Schmalz- und Fahlhofes
1673 (RS) Johann Sebastian Froschauer „zu Schmalzhoffen“
1610 (RS) Adam Froschauer, Besitzer
1562 (RS) Andre Froschauer, genannt Schmalz, Besitzer
1534 (RS) Lienhart Froschauer, Besitzer
1492 (RS) Cristan Schmalz, Besitzer
1466 (RS) Elspet Vallerin, Frau des Hanns Schmalz, zinst von ihrem Haus, Hofstat, Stadel und Stallung in Vetzan unter der Kirche.
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