Maltes Lesebuch
MALTES LESEBUCH
Guten Tag, mein "Lese- und Notizbuch" ist umgezogen. Ich habe es in die
modische Form eines Blogs gegossen:
Bonjour, mon "cahier des lectures et des notes" à déménagé.
Je l'ai transmis dans la forme modique d'un blog:
Goeiedag, mijn "lees- en notitieboek" is verhuisd. Ik heb het in de
modische vorm van een blog gegoten:
Hello, my "readings and notes" section has moved. I have put it into
the fashionable form of a blog:
www.woydt.be/blog/
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PRIVATHOME:
LESEBUCH:
SCHAM, SCHULD und SCHANDE
Scham, Schuld und Schande
......
"Das Gefühl der 'Schuld' entsteht, wenn
Menschen
sich den Vorstoß gegen von ihnen selbst gesetzte
oder
akzeptierte
moralische Normen zurechnen oder
zurechnen müssen. Damit ... [erhält] das Gefühl
der Schuld ... seinen Sinn nur durch
die Unterstellung [eigenverantwortlichen
Handelns]. ...
......
Ob Menschen Schuld empfinden oder nicht, hängt
damnach von ihnen selbst und ihrem moralischen
Wissen ab und tritt unabhängig davon ein, ob
die Zuwiderhandlung gegen eine akzeptierte Norm
überhaupt bekannt und öffentlich geworden ist.
......
Anders die Schande. Sie ist die subjektiv
empfundene, öffentlich wahrgenommene, eine
Verurteilung beinhaltende Reaktion auf das
zurechenbare Verletzen einer akzeptierten Norm.
Dabei kann sich die Schande, die jemand verursacht
oder anders über eine Gruppe von Menschen
gebracht hat, so daß diese Schande empfinden,
sowohl auf Schuld als auch auf Scham beziehen.
......
Scham als das Empfinden eines grundsätzlichen
Zerbrechens für wichtig gehaltener Normen ist
keineswegs an die Erfahrung selbst zu
verantwortender Schuld gebunden. Der Scham ist
vielmehr eigentümlich, daß sie einerseits auch
dann empfunden werden kann, wenn gar keine
intersubjektiv akzeptierten, wesentlichen moralischen
Normen verletzt worden sind, sie andererseits aber
auch dann auftritt, wenn derartige Normen zwar
verletzt worden sind, aber nicht von uns selbst.
... Scham vermögen und müssen wir ... [auch] dann
empfinden, wenn ...
andere, dritte und vierte Personen, denen wir
uns in irgendeiner Weise zugehörig fühlen, als
basal angesehene Normen verletzt haben."
aus: Micha Brumlik: Bildung zum Glück. Versuch
einer Theorie der Tugenden.
Berlin/Wien: Philpo 2002, S.75/76.
02/06
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