Quellen:
- Typoskript "Compes-Mühle" ohne Autor, ohne Jahr, Familienarchiv Woydt:
"27.1.1559 Hentich tho Kumpis kauft von Johan Brans 1 1/2 m art Lands in Dammerfeld vor 72 tlr. E.1.S.82
16.10.1562 Henrich Compis verkauft an Johan Rhonbergs 1 1/2m. artlands in Damkerthal vor 100 taler E.1.S.72
3.9.1563 Henrich tho Kompis und seine Hauszfrau kaufen von Herman ther Brüggen sambst seiner Hausfrau 1 morgen broichs vor 35 rad.gulden und 1 malder wizzen E.1.S.85
3.3.1564 Henrich to Kumpis Trein kaufen von Adelheid ghen Rar 2m land an Endenpoill vor 311 1/2 rader gulden. E.1.S.89
28.4.1564 Hein tho Kumpis verkauft an Vit ther flynner 1 ort broichs E.1.S.91
21.9.1565 Henrich to Kompis Trein kaufen von Theis tho Kulsz Cathrin 1 m. landts in Dammerfeldt. E.1.S.107
22.4.1565 Hein to Kompis Catharina kaufen von Jan Pluesz Adelheid Ejl. 3/4 lantz. E.1.S.121
19.8.1567 Hein tho Kompis kauft von Vit uf dem Velde Trinken 1/2 m. landts in Dammerfeld. E.8.S.99
1567 Henrich tho Kompis Tring kaufen von Claiszgen tho Hülsz Gierdt landt. E.1.S.127
21.1.1569 Henrich to Kompis Cathrin kaufen von Driesz to Dypen Land. E.1.S.151
27.1.1570 Henrich tho Kompis Cathrin kaufen von Vit in Hochstein Baetzen Land. E.1.S.173
15.3.1570 Henrich tho Kompis Trein kaufen von Phlips ter Ginckt Eua Land E.1.S.177
23.8.1573 Henrich tho Kompis Treintgen kaufen von Abel auf der Lonndunck Beel ther Lostert 2m Land an der Lonnen. E.1.S.261
13.2.1575 Henrich tho Kompis Treintgen geben ihren 2 jüngsten SÖhnen Gielen und Hansen 1 morgen Land hinter der Hüren. E.1.S.303
17.11.1575 Henrich to Kompis der altetrintg kaufen von Herman uff den Vorst Bel 1 ortgen landts im Lürriperfeldt. E.1.S.316
9.11.1576 Henrich tho Kompis Tringen kaufen von Laurenz Kumpenis Geert 1/2 morgen landts im Elsterfeldt. E.1.S.339
28.2.1578 Henrich tho Kompis der alteTreintg kaufen von Vit Honnerpols Merg 1 morgen land. E.1.S.373
8.5.1578 Hein tho Kompis treintgen verkaufen an Coon Kleintges Merg Ehl. 5 frl. landts in der Alst. E.1.S.376
23.5.1581 Henrich tho Kompis treintgen kaufen von Wwe. Menken Kleintges landt in Elsterfeld E.2.S.32
15.9.1581 Henrich tho Kompis der AlteTreing verkaufen 1 stück land an Conrad Kangelradt Merken E.2.S.35
26.10.1581 Henrich tho Kompis treintgen kaufen land von Jan Schonnertz genant Schwartzx NÜszken E.2.S.41
- Prachua: Die Compes-Mühle in Mönchengladbach und die Familie Compes :
"Sippenname
Gleich unterhalb der Stelle, wo der Bungtbach seine Wasser dem Gladbach zuführt, liegt in einer flachen, schüsselartigen Mulde die Compes Mühle. Schon um 1200 wird die „Kumbe“ als Hofname erwÄhnt. Dem mittelalterlichen Sprachgebrauch folgend, der eine solche Mulde als „Kumppe“ plattdeutsch „Komp“ bezeichnet. So finden wir auch im Weichbild der Stadt Aachen einen „Hof am Kump“ und im Bergischen Land wiederholt sich die Flurbezeichnung „Kump“ für eine Vertiefung oder Senkung mit oder ohne Wasser. In der Umgebung M´gladbachs ist diese Hofbezeichnung „tho Kump“ einmalig. Vielleicht ist diese Bezeichnung auf die spätere fränkische Einwanderung zurückzuführen, da sonst die alten keltischen Bezeichnungen wie Donk, Kranendonk, Millendonk, Lönnendonk hier viel häufiger vorkommen. Eine Ableitung des Wortes Kump / Kumpis von „Kamp“ ( Feld ) scheint weniger zu sein, denn einmal lag der Hof und die Mühle „tho Kumpis“ in wasserreicher Bruch und Wiesenlandschaft, wÄhrend die Felder auf festen Erdrücken angelegt wurden. So nennen sich die Bewohner von Höfen auf dem Kamp auch nur „uff dem Kamp“ aber nie „Kampis“ oder „Kampes“. Wogegen sich der Sippenname derer „tho Kumpis“ sich mit der Zeit zu „Compes“ formt und bestehen bleibt.
Erstmalig finden wir diesen Familiennamen im Jahre 1550, da von einer Entgen ( Aennchen ) tho Komp die Rede ist, die Stiftungen für die „Sanct Jacops Broderschaft“ und Sanct Catherinen Broderschaft“ in der Gladbacher Pfarrkirche gemacht hat.
Breit hingelagert baut sich die Mühle am linken Bachufer auf. Anschließend Haus, Scheune, Stallung am Bach die zugehörigen Stauweiher dann Garten, Baumgarten und die weiter pappelumsäumten Bruchwiesen, auf denen das Vieh zur Weide geht. Alles in Allem ein reicher Besitz auf dem der Müller selbstsicher regierte. Warf doch der Mühlenbetrieb einen netten Batzen Geld ab, weil die Einwohner des Gladbacher Territoriums unter dem Mühlenbann des Abts gezwungen waren ihre Getreide und Früchte nur auf den einheimischen Mühlen vermahlen zu lassen. Wofür der Müller dem Abt als Grundherr „dem Wasser und Wind gehören“ eine jährliche Lehens- oder PachtgebÜhr von 6 Malter 3 Sester Roggen schuldig war.
Damals brachten der flott strömende Gladbach mitsamt dem Bungtbach noch reichlich Wasser auf die Mühlenräder, die sich in ihren alten Eichenholzlagern krachend drehten. Fleißig arbeitete „Henrich tho Kumpis mit seiner Ehefrau Catherin, das als erstes nachweisbares Paar“ der bis auf den heutigen Tag auf dem Hof sitzenden Sippe daran, den Besitzstand zu festigen und zu mehren. Eine große Reihe von LandkÄufen werden in den Jahren 1559 bis 1581 in den Gladbacher ErbbÜchern registriert, also in einer Zeit da die Wellen des Unabhängigkeitskampfes der Niederlande gegen Spanien bis in unsere Gegend spÜrbar wurden. Die spanischen Truppen, die am 02. Juli 1568 die Niederländer auf der Heida zwischen Rheindahlen und Hardt vernichtend schlugen und deren Rest bis Über SÜchteln hinaus verfolgten, Überschwemmten auch die Gladbacher Gebiete, plÜnderten und raubten allenthalben, schlugen den Bauer tot der sich wehrte und ließen den Hof in Flammen aufgehen. Sich durch diese Zeit hindurchzufinden, wird auch unsern „Kumpis“ nicht leicht geworden sein."