Georg
Matthis / Mathiae / Matthia / Matthiessen Cimber

* 20.03.1708 Schwesing
+ 09.05.1773 (10.05.?) Göttingen
Anna Christine Louise
Küpecke
* ca. 1728
+ 29.05.1801 Göttingen (73 J.)

August Heinrich
Matthiä

Klassischer Philologe, Hauslehrer in Amsterdam, Lehrer in Weimar, Gymnasialdirektor in Altenburg

* 25.12.1769 Göttingen
+ 06.01.1835 Altenburg


Kinder mit: Luise Eichmann (* 16.04.1782 + 27.08.1833 Altenburg) (oo 12.07.1803 Altenburg):


Adeline
Matthiae
* 18.09.1805 + ?
Immanuel Konstantin
Matthiae
* 20.01.1808
+ ?
Georg Bernhard
Matthiae
* 18.09.1811
+ ?
Adelheid Elfriede
Matthiae
* 24.06.1813
+ 02.1822 oder 04.1822
Hedwig Arminie Viktorine
Matthiae
* 17.09.1814
+ 02.1822 oder 04.1822
[Tochter]
Matthiae
* ca. 02.1815 + 09.1815
Franz Reinhold
Matthiae
* 12.10.1815
+ ?
Karl Rudolf Ferdinand
Matthiae
* 13.01.1817
+ ?
Friedrich August Waldemar
Matthiae
* 27.10.1819
+ ?
Luise Aminie
Matthiae
* 21.09.1821
+ ?
Mathilde Eugenie
Matthiae
* 01.12.1822
+ ?
?
Quellen:
- Googlebooks: August Matthiä in seinem Leben und Wirken zum Theil nach seiner eigenen ... von seinem Sohne Konstantin. Quedlinburg 1845: "Ich bin zu Göttingen den 25 Dez 1769 geboren Mein Vater Georg Matthiä war dort Professor der Medizin ohne jedoch außübender Arzt zu sein und einer der Kustoden der Bibliothek beschäftigte sich aber auß Neigung viel mit der Griechischen und Römischen Literatur und mit Lexikographie In dieser Rücksicht hat ihm Ioh Matthias Gesner in der Vorrede zu seinem luezaur l I t ein Denkmal gesezt Der eigentliche Familienname meines Vaters war Matthi essen und er schrieb sich noch auf dem Titel seiner Bücher lienrß Uuttuiyzen Binber Er war 1708 zu Swe singen bei Husum geboren wo sein Vater Clemens Matthiessen Prediger war der aber 1738 nach Wefelsfleth bei Glückstadt versezt wurde Seine Mutter war eine geborne Ferber auß Lucka im Al tenburgischen eine Nichte des Holstein Gottorpschen Ministers Magnus von Wedderkopp und sein Großvater unser Aeltervater Mal thies Petersen auß Föhr ein glücklicher Walisischfanger auf Grönland von dem der Walisisch und die Fortuna auf unserm Familien Petschaft herrührt Seine gelehrte Bildung erhielt mein Vater vorzüglich züglich seit 1727 auf dem Hamburger Gymnasium unter Ioh Alb Fabrieius und Ioh Chr Wolf dann studierte er zu Helmstädt seit 1729 und zu Berlin seit 1732 Medizin Im Iahre 1736 gieng er auf Veranlaßung eines seiner Verwandten des vr Magnus Cru sius nach Göttingen und wurde dort bald darauf Kustos an der Universitätsbibliothek Hier veränderte er nach der damaligen Sitte seinen Dänischen Namen in den Lateinischen UMniae o liliu während die in Danemark zurückgebliebenen Verwandten ihren ursprünglichen Namen beibehielten Meine Mutter war die Tochter des Predigers zu Dimarden bei Göttingen und von mütterlicher Seite mit dem Göttingischen Patriziergeschlechte der von Dransfeld verwandt Meinen guten Vater habe ich nicht gekannt er starb schon den 10 Mai 1773 In demselben Iahre den 7 Sept verheira thete sich meine um 12 Iahre ältere Schwester mit dem damaligen Kurs Mainzischen Kriegszahlmeister Reinhard nachherigen Kam merrath zu Erfurt Dieser um meine Mutter in ihrem Wittwen stande da uns der Vater nur ein sehr maßiges Vermögen hinterla ßen hatte zu unterstützen nahm meinen um 6 Iahr altern Bruder Friedrich Christian mit nach Erfurt und ließ ihn dort auf dem evangelischen Gymnasium biß 1777 unterrichten So behielt meine Mutter bloß mich bei sich ... Die Latinisierung unseres Namens schreibt sein Bruder auß Frankfurt im Nov 8 0 ist im Grunde eine alberne gelehrt pedantische Grille im Geiste der damaligen Zeit und schon öfters hat mich die Lust angewandelt mich ins künftige wieder Matthiesen zu nennen Was meinst Du dazu Darauf erwiederte Matthiä Mich dünkt es ist jezt zu spät Wir haben beide unter dem Namen Matthiä geschrieben und müßen nun also in den gelehrten Zeitungen bekannt machen daß wir künftig Matthiesen heißen wollten Das würde zwar manche belustigen aber es würde auch nicht an Spöttern fehlen Unsere Verwandten in Dänemark würden schließen daß wir ihnen eine etwaige Erbschaft streitig machen wollten Gleichwohl wäre es möglich daß d e Wiederannahme de eigentlichen Namens unfern Kindern einmal vortheilhaft wäre und erfahrene Juristen haben mir erzählt wie oft die Namensveränderung die gerechtesten Ansprüche ungültig gemacht oder wenigsten die Kompensierung der Kosten bewirkt hat Und ihre Verwandtschaft mit den Matthiesen zu beweisen würde für unsere Kinder immer schwerer werden als für uns Aber ich glaube nicht daß mit der bloßen Wiederannahme des Namens dieser Zweck erreicht werde Wahrscheinlich sind wir beide unter dem Namen Matthiä in da Kirchenbuch eingetragen und wir müßen also beweisen daß wir ein Recht hätten uns nun Matthiesen zu nennen Dazu wäre nöthig im Rothfall gerichtlich beweisen zu können daß unser Vater eigentlich so geheißen hätte Können wir dies so ist die Wiederannahme des wahren Namen Kleinigkeit Doch wir müßen das Ding weiter überlegen A d H ... Am 12 Juli 1803 bin ich mit Luise Eichmann Tochter des Herzog Sachsen Gothaischen Geheimen RegierungS und Kon sistorialrathes nachherigen Vize Präsidenten vr Ioh Bernh Chri stoph Eich mann allhier im väterlichen Hause durch den Herrn Di konus nachherigen Superintendenten und Konsistorialrath Schude roff getraut worden Sie ist geboren den 16 April 1782 ... Aug Wolf Der Gipfelpunkt dieser erfreulichen Zustände war das Glück das Matthiä an der Seite seiner Gattin in seinem eignen Hause fand Hier war die frühere Stille jezt ganz verschwunden Eine Anzahl von Kostgängern und seine eignen Kinder deren ihm biß zum I 1816 bereits fünf geboren waren belebten den ohnehin vermehrten Hausstand In diesen häuslichen Kreiß brachten theils die häusigen Besuche seiner Altenburger Freunde theils die zahlreiche Familie seiner Schwiegereltern oder Verwandte und Freunde auß der Ferne eine immerwährende Abwechselung Schon im zweiten Iahre seiner Ver ... Matthiäs Familienleben war inzwischen heiter und ungestört verstoßen Nur der Verlust einer Tochter im I 1815 und der Tod seines Schwiegervaters der zu Anfang des I 1817 nach längern Leiden endigte ließen das hausliche Glück nicht völlig ungetrübt ... hatte ihn kurz seiner zweiten auß Erfurt tief betrübt Schon am 14 April 1797 hatte dort seine Schwester Iuliane Luise Sophie verehelichte Reinhard S 3 ihr Leben beschloßen Die sieben Kinder die sie geboren waren schon alle gestorben biß auf zwei Töchter An diesen beiden Nichten er nannte sie immer nur Christelchen und Dortchen hieng Matthiä mit ungewöhnlicher Zärtlichkeit Da kam die Nachricht daß auch von ihnen die jüngere Dortchen erst 35 Iahre alt am 12 Mai 1820 gestorben war nachdem sie kaum 2 Iahre ... mit dem dortigen Diakonus Möller jetzigem Generalsuperintendenten der Preußischen Provinz Sachsen zu Magdeburg verheirathet ge wesen Besonders reich an Trauer war aber das Iahr 1822 In diesem Iahre starb seine Schwiegermutter die Witwe des 5 Iahre früher verstorbenen Vize Präsidenten Eichmann In diesem Iahre wurden ihm zwei Töchter kurz nach einander im Februar und April durch den Tod entrißen In diesem Iahre starb nach 2 jährigem segensvollem Wirken ganz plözlich der unvergleichliche Demme ein Todesfall durch den Matthias amtliche Verhältnisse den ersten empsindlichen Stoß empsiengen denn das war es was ihn besonders glücklich machte in seinem amtlichen Verkehr mit Demme daß beide einmütig der Humanität als oberstem pädagogischem Grundsaz huldigten Der härteste Schlag aber der ihn 1822 traf war der Tod seines einzigen Bruders der den 2l März als Oberschul und Studienrath und Direktor des Gymnasiums in Franksurt am Main an Unterleibsverstopfung starb ... Franks den 26 Sept 1815 Heute Abend erhielt ich leider Deinen Brief vom 19 Sept worin Du mir meldest daß Dein liebes jüngstes Kind erst 7 Monate alt Dir wieder genommen ist lieber Bruder bischer hast Du mir nur erfreuliches gemeldet Dein Brief vom 19 war der erste der mich betrübt Schreibe mir bald daß Ihr gefaßt und beruhigt seid Euer Kind ist wie unsere frommen Väter sagten die in ihrem frommen Sinne Trost für die Unfalle dieses Lebens fanden jezt bei Gott Wo wäre es beßer aufgehoben ... In einem Briefe an Will Berg vom 18 März 1826 hat sich Matthiä über seine damaligen Zustande folgendermaßen außge sprochen Ich genieße Gottlob noch immer eine feste Gesundheit habe zwar viel zu thun aber doch mein gutes Außkommen lebe in einer sehr glücklichen Ehe auß der ich 7 Kinder habe 5 Knaben und 2 Mädchen 3 sind mir gestorben und stehe auch als Schriftsteller besonders durch meine Griechische Grammatik und meine Auß gabe des Euripides in Ansehn Manchmal fallen zwar amtliche Verdrießlichkeiten vor allein in welcher Lage des Lebens fänden sich diese nicht ... Adeline geb d 18 Sept 1805 Immanuel Konstantin geb dW Jan 180 Georg Bernhard geb d 18 Sept 1811 Adelheid Elfriede geb d 2 Iun 1813 5 Hedwig Arminie Viktorine geb d 17 Sept 1814 p Franz Reinhold geb d 12 Okt 1815 Karl Rudolf Ferdinand geb d 13 Jan 1817 Friedrich August Woldemar geb d 27 Pkt 1619 siujse Armin geb i 21 Sept 1821 5 Mathilde Eugenie geb d 1 Dez 1822 A d H ... Aber der härteste Schlag für das Iahr 1833 war ihm noch vorbehalten Es war der Tod seiner Luise Matthiäs ewiger Kummer der lezten Iahre denn seine Leiden waren ihre Leiden war der schon klänkelnden so nah gegangen daß sie am 7 August gefährlich erfrankte und endlich am 27 August nachdem zum dritten Male vergeblich auf ihre Wiedergenesung gehofft war in Folge eines Nervenschlages im 5l Iahre ihres Lebens sanft verschied ... Natur lezte Augenblick des Tieferkrankten Dann ward er stiller Gegen 9 Uhr brachten wir ihn ins Bett Hier lag er zwei Tage mit zunehmender Bewustlosigkeit biß er in der 1 Stunde des dritten Tages sein Auge schloß Es war der 6 Ianuar des Iahres 1835 derselbe Tag an dem er einst vor 33 Iahren in Altenburg eingetroffen war S 78 Er hatte 65 Iahre und 2 Wochen gelebt ... "
- Seine Seite bei Wikipedia: "August Heinrich Matthiä (* 25. Dezember 1769 in Göttingen; † 6. Januar 1835 in Altenburg) war ein deutscher Klassischer Philologe, Gymnasialdirektor und Verfasser zahlreicher Lehrbücher. Leben Matthiä war Sohn des Medizinprofessors und Bibliothekars Georg Matthiä. Er besuchte die Universität Göttingen und kam im Frühjahr 1789 als Hauslehrer nach Amsterdam. Im Mai 1798 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm auf Vorschlag Christian Gottlob Heynes die Stelle eines Lehrers des Lateinischen, Griechischen und Deutschen an dem Institut für junge Ausländer, das von dem französischen Emigranten Baron Jean-Joseph Mounier auf Schloss Belvedere bei Weimar begründet worden war. Da das Institut in Belvedere Ende 1801 einging, wechselte Matthiä 1802 – wieder auf Heynes Empfehlung – als Direktor an das Friedrichs-Gymnasium in Altenburg, das er mit großem Erfolg reorganisierte. Hier blieb er bis zu seinem Lebensende. Er starb am 6. Januar 1835 an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Bruder Friedrich Christian Matthiä (1763–1822) war ebenfalls Pädagoge und wissenschaftlicher Buchautor. Wirken Matthiä ist Autor zahlreicher pädagogischer Schriften zur altgriechischen Sprache. Darunter: Ausführliche griechische Grammatik. 2. Auflage. 1. von 2 Theilen, 1825, 576 Seiten, archive.org Griechisches Lesebuch für die untern Klassen eines Gymnasiums in 2 Teilen, Weidmannsche Buchhandlung, Leipzig 1833 books.google.at Literatur Richard Hoche: Matthiae, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 626–628. Matthiae, August Heinrich. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 17: Lord Chamberlain – Mecklenburg. London 1911, S. 899 (englisch, Volltext [Wikisource])."
- Sein Eintrag in der ADB: "Matthiae: August M., Philolog und Schulmann, 1769–1835. Er wurde in Göttingen am 25. Decbr. 1769 geb. als der jüngste Sohn des dortigen Professors der Medicin und Custos der Universitäts-Bibliothek Georg Matthiae, welcher seinen Familiennamen aus „Matthiessen“ latinisirt hatte. Der Vater starb bereits 1773; M. blieb während der ganzen Schul- und Universitätszeit [627] bei der Mutter, einer Predigertochter aus dem Göttingischen, während seine älteren Geschwister das elterliche Haus früh verließen. Von 1780 an besuchte er die beiden oberen Klassen des Göttingischen Lyceums, wo ihn vornehmlich der Director Eyring und der Rector Suchsort förderten; 1786 erhielt er als Primaner einen namhaften Preis für eine lateinisch geschriebene römische Geschichte bis zur Schlacht von Actium. Ostern 1786 ging er zur Universität über, um zunächst 2 Jahre Philologie zu studiren, dann aber ein Brotstudium zu ergreifen. Der Einfluß Heyne’s, welcher sich seiner in liebevoller Theilnahme annahm, hielt ihn bei der Philologie fest; seine ersten größeren Arbeiten waren eine Sammlung und Ordnung der Fragmente des Pherekydes und eine Recension der Homerischen Hymnen. Neben den philologischen Studien zogen ihn bald auch philosophische an; er beschäftigte sich eingehend mit Leibniz und besonders mit Kant. Die Lösung einer philosophischen Preisaufgabe: „Quibus rationibus ac momentis virtus nullo religionis praesidio munita sese commendare ac tueri possit“ brachte ihm 1788 außer dem Preise eine Reihe sonst ungewöhnlicher Ehren, namentlich seitens dreier in Göttingen anwesender englischer Prinzen ein; er schrieb diesem Umstande später eine sehr vortheilhafte Wirkung auf seine „äußere Bildung“ zu. Von seinen Göttinger Freunden nennt er selbst Schlichtegroll, Wachler, Lenz, Kries und vornehmlich A. v. Humboldt als diejenigen, denen er am meisten Förderung verdanke. – Durch Prof. Heeren’s Vermittlung kam er im Frühjahr 1789 als Hauslehrer nach Amsterdam, trat hier in näheren Verkehr mit Wyttenbach, Huschke und Hieronymus de Bosch, lernte auch Ruhnken in Leyden kennen und gewann 1796 den Stolpischen Preis (in Leyden) durch die Bearbeitung der Aufgabe: Quae sunt praecipua capita ac quae causae physicae et morales diversae indolis, qua aliae ab aliis nationes discrepant? Im Mai 1798 kehrte er nach Deutschland zurück, um auf Heyne’s Vorschlag die Stelle eines Lehrers des Lateinischen, Griechischen und Deutschen an dem Institute für junge Ausländer zu übernehmen, welches von dem französischen Emigranten Baron Monnier mit Unterstützung der Weimarischen Regierung auf Schloß Belvedere bei Weimar begründet worden war. So wenig befriedigend die eigentliche amtliche Thätigkeit in dieser Stellung war, so förderlich erwies sich für M. der Verkehr mit dem feingebildeten Leiter der Anstalt; Wieland trat er näher, auch Schiller und Goethe erwiesen ihm freundliches Wohlwollen, der Letztere selbst dann noch, als M. in ein freundschaftliches Verhältniß zu Boettiger gekommen war. Da die Anstalt von Belvedere vielfache Beziehungen zu Schnepfenthal hatte, „wo Salzmann sein Wesen trieb“, lernte er auch diesen kennen, fühlte sich aber durch den „Wind“ seines Erziehungswesens nur abgestoßen; Salzmann gehörte nach seiner Ansicht „zu den Leiden der Menschheit“. Die philologischen Studien setzte er eifrig fort; Ostern 1800 erschienen die „Animadversiones in Hymnos Homericos“, deren Werth die philosophische Facultät in Göttingen durch Verleihung der Doctorwürde hon. c. 1801 anerkannte. – Da das Institut in Belvedere Ende 1801 einging, mußte auch M. an einen Wechsel denken; wiederum auf Heyne’s Empfehlung wurde er als Direktor an das Friedrichs-Gymnasium in Altenburg berufen und trat dieses neue Amt am 30. Januar 1802 an. Die ihm hier gestellte Aufgabe, eine herabgekommene Anstalt in geordneten Zustand zu bringen, hat er mit großem Geschicke gelöst; als Lehrer und Director erwarb er bald verdiente Anerkennung. Zahlreiche Anerbietungen auswärtiger Stellen (Weimar, Lüneburg, Rostock, Braunschweig u. a.) lehnte er um so lieber ab, als er in seiner energischen Thätigkeit durch das Vertrauen der damaligen Gotha–Altenburgischen Regierung, namentlich durch den General–Superintendeuten Demme kräftig gestützt wurde. 1805 führte er die bald Nachahmung findenden deutschen Schulprogramme ein; [628] 1808 wurde er zum Kirchen- und Schulrath ernannt. - In diese Altenburger Zeit fallen die wissenschaftlichen Arbeiten, welche ihm auch in weiteren Kreisen einen Namen gemacht haben, namentlich die „Ausführliche griechische Grammatik“ (1. Aufl. 1807) nebst den beiden dazu gehörigen Schulgrammatiken und die große Euripides-Ausgabe (1813–1829) in 9 Bänden; daneben eine große Anzahl kleinerer philologischer, philosophischer und historischer Schriften. – Der Uebergang Altenburgs an die Hildenburghausener Fürstenfamilie (1826) und die hiermit verbundenen Personalveränderungen in der Regierung des Ländchens trugen wesentlich zur Störung der Lage Matthiae’s bei, zumal auch mehrfache Ausschreitungen der Schüler ihn in den Verdacht brachten, demagogischen Umtrieben geneigt zu sein. Durch häusliches Leid schwer gebeugt und durch amtliche Verdrießlichkeiten, welche nicht zum geringsten Theile in der ausschließlichen Anstellung altenburgischer Landeskinder am Gymnasium ihren Grund hatten, vielfach gekränkt, verlangte er schon 1833 seinen Abschied, ließ sich aber dann bestimmen, sein Gesuch zurückzuziehen. Er starb am 6. Jan. 1835 an den Folgen eines Schlaganfalls. August Matthiae, in seinem Leben und Wirken, von seinem Sohne Konstantin. Quedlinburg 1845 (Verzeichniß der Schriften Matthiae’s daselbst S. 184–217; Schulreden S. 241 ff.) R. Hoche."



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