Maltes Lesebuch
MALTES LESEBUCH
Guten Tag, mein "Lese- und Notizbuch" ist umgezogen. Ich habe es in die
modische Form eines Blogs gegossen:
Bonjour, mon "cahier des lectures et des notes" à déménagé.
Je l'ai transmis dans la forme modique d'un blog:
Goeiedag, mijn "lees- en notitieboek" is verhuisd. Ik heb het in de
modische vorm van een blog gegoten:
Hello, my "readings and notes" section has moved. I have put it into
the fashionable form of a blog:
www.woydt.be/blog/
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PRIVATHOME:
LESEBUCH:
HUMANISTISCHER FUNDAMENTLISMUS
Humanistischer Fundamentalismus
......
"Die Berichterstattung vom
[
Kriegs-]Schauplatz hat zur Leitlinie der
Kriegserzählung einen humanistischen Fundamentalismus ...
Die Botschaft der
Medien,
in Worten oder
effektiver noch in Bildern vermittelt, ist immer dieselbe.
Gewalt
ist böse,
militärische
schon gar keine Lösung, sondern das zu beseitigende Problem. ...
......
Zum humanistischen Fundamentalismus gehört ... auch, dass die
Hisbollah, die Palästinenser, ja die arabische Welt insgesamt
quasi infantilisiert wird. ...
......
Wird die Hisbollah, werden die Verlautbarungen ihres Chefs
Nasrallah und die
Taten
seiner Anhänger in der humanistischen
Berichterstattung nicht so behandelt, als hätte es Israel mit
einer Jungensbande zu tun, die es auf ärgerliche Klingelscherze,
aber nicht auf die Vernichtung Israels abgesehen hat? ...
......
Nur eine herzlose Rationalistin, ja
Zynikerin
kann dann darauf
insistieren, dass die aktuelle Kindertotenquote erstens auf das
Desinteresse der Hisbollah am Schutz ihrer Leute überhaupt
zurückgeht und zweitens ihrer Alterszusammensetzung insgesamt
so ungefähr entspricht. ...
......
Unser fundamentalistischer Humanismus, von den Medien
transportiert, kennt ... keine Feinde. Er geht auf
Selbstanklage oder analysiert die Fehler, die Israel natürlich
im Kampf um seine Selbsterhaltung ununterbrochen gemacht hat.
Die anderen, die kriegführenden
Staaten
von 1948 bis zur PLO,
Hamas oder Hisbollah werden als Rebellen, als letztlich
unverantwortliche, sympathieheischende
Kinder
ausgeblendet. ...
......
Nebst den Bildern von klagenden Frauen und toten Kindern
werden wir hautnah durch Interviews informiert. ...
Keine Feinde weit und breit. Nur
Menschen,
die platt gesagt, in
Frieden
frühstücken wollen. So anrührend diese
Erzählung über den bösen Krieg und seine unschuldigen
Opfer
auch ist, so unpolitisch aber auch - um nicht zu sagen:
verdummend."
aus:
Katharina Ruschky: Frühstück in Frieden. taz, 15.8.2006
08/06
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